Das Selbst im Digitalen - Sylvius Lack

Anfang Mai fand das Hochschul-Hackathon Brandenburg unter dem Motto „Digitales Lehren, Lernen, Leben„ statt. Ziel war es, in einem Zeitraum von 48 Stunden Lösungsansätze für zuvor eingereichte Fragestellungen („Challenges“) im Zuge der Coronakrise zu finden. 

Eine Frage hatte mich schon im Vorfeld beschäftigt: Wie können fehlende Qualitäten der medienlosen Direktkommunikation zumindest ansatzweise ausgeglichen werden? Die Challenge, der ich mich daher als Mentor anschloss, trug den Titel: „Wie kann eine digitale soziale Vernetzung aussehen und Treffpunkte wie Bars ins Digitale übertragen werden?“ Während ich die Gruppe von Studierenden in ihrem Designprozess begleitete, waren es vor allem die ihren Fragen und Diskussionen zugrundeliegenden Bedürfnisse, welche mich berührten: Wie kann ich Menschen kennenlernen, wie etwas über ihre Persönlichkeit und ihre Interessen erfahren? 

Rückblickend wird mir nun ein weiteres Mal bewusst wie recht Jaron Lanier hatte, als er davor warnte, unsere vielfältigen und oft widersprüchlichen Persönlichkeiten in das starre Gerüst eines Social-Media Profils zu pressen – und dann Gefahr zu laufen, Menschen auf die Elemente dieses Profils zu reduzieren.