In den letzten Jahrzehnten hat der Bereich der künstlerischen Forschung die Aufgabe übernommen, Kunst, Wissenschaft, Technologie und Philosophie einander anzunähern und neue produktive Schnittstellen aufzudecken.
Das Denken wird hierbei zunehmend als eine kreative Praxis verstanden, die in der Lage ist, diverse Wissensbereiche miteinander zu verbinden. Im Mittelpunkt der Masterclass steht die Einleitung eines Umdenkens gründend auf einem post-anthropozentrischen Weltbild, in welchem das nachhaltige Zusammenleben menschlicher und nicht-menschlicher Spezies und Lebensräume auf dem Planeten Erde reflektiert wird. Ein solches Weltbild gründet auf einem Paradigmenwechsel, der auch durch neue richtungsweisende Perspektiven innerhalb der spekulativen Wende in der zeitgenössischen Philosophie reflektiert wird; diese Perspektiven haben längst ihre Weiterführung in den künstlerischen Bereichen gefunden. Insbesondere der kritische Posthumanismus bietet die konzeptionellen Werkzeuge eines „critical aesthetic turns“, um neue Denk-, Erzähl-, Spekulations-, Wissens- und Subjektbildungsweisen zu entwickeln und diesen Perspektivwechsel in der ästhetischen Praxis, so auch im Bereich der künstlerischen Forschung in Film und digitalen Medien, auszuschöpfen.
Von besonderer Relevanz für die künstlerisch-philosophische Masterclass wird u.a. die von Donna Haraway geprägte Methode des „SF“ (SF = Spekulative Fabulation / String Figures) sein, sowie das von Karen Barad geprägte Konzept der Intraaktivität, das sich im Kontext eines agentiellen Realismus zu einem Schlüsselkonzept des spekulativen Denkens entwickelt hat.
Informationen zur Teilnahme folgen im Frühjahr 2021
Leitung: Prof Dr. phil. Christine Reeh-Peters, Juniorprofessur Theorie und Praxis künstlerischer Forschung in digitalen Medien an der Filmuniversität KONRAD WOLF
