Alumni-News

TV-Premiere

Im Sommer 1945 lernte unser Alumnus Hans-Dieter Grabe ein neues Wort: Waffenstillstand. In seinem neuen Film erinnert er sich.

In der Woche vom 04. – 10. Mai 2020 widmet 3sat sein Programm dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Auftakt ist die Erstausstrahlung von "Waffenstillstand - Mein Sommer '45 in Dresden" (D 2020). In seinem wohl persönlichsten Dokumentarfilm geht Hans-Dieter Grabe (Regie 1959) seinem Erleben als damals Achtjähriger nach.  "Meine Erinnerung an 1945 hat mein Leben geprägt, meine Haltung zu Krieg und Frieden. Diese Erfahrung wollte ich weitergeben. Ich hatte das schon lange vor. Der jetzige Zeitpunkt - also genau 75 Jahre nach 1945 - schien mir dafür sehr geeignet.“, bekennt er im 3sat-Interview mit Udo Bremer.

In der Schilderung des nachprüfbaren eigenen Erlebens sieht der heute 83-Jährige eine besondere Form von Glaubwürdigkeit und – autobiografische Bezüge sind in seinem umfänglichen Werk sonst eher selten – für sich eine Ausnahme. "Es war mir wichtig, deutlich zu machen, worin in diesem Jahr 1945, an das sich viele bedrückt als an das Jahr des Zusammenbruchs erinnern, die Gründe für Freude – für meine Freude – und auch Dankbarkeit lagen."

Seine Liebe zum Dokumentarfilm entdeckte Hans-Dieter Grabe früh - bereits Ende der 1950er Jahre als Regiestudent in Babelsberg. Anders als seine Kommilitonen, die es zum Spielfilm zog, fühlte er sich dem Authentischen, der Wirklichkeit viel näher, wenn er dokumentarische Mittel nutzte. 
Im Interview spricht Hans-Dieter Grabe u.a. über die Gründe, die DDR noch vor seinem Regie-Diplom zu verlassen.  "Neben 1945 war 1959 ein bedeutendes, einschneidendes Jahr. Ich war im vierten Studienjahr Regiestudent der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Noch vor Erlangung des Diploms sah ich mich veranlasst, die DDR zu veranlassen. Das war ein Schritt, der mir sehr schwer gefallen ist, ein Schnitt durch mein Leben. Zum Glück gab es keinen Grund, diesen Schritt zu bereuen. Wäre ich in der DDR geblieben, ich hätte – wenn mir ein Arbeiten überhaupt möglich gewesen wäre – als Dokumentarist nichts von dem machen können, was mir dank einer Festanstellung als Redakteur und Dokumentarfilmer im ZDF möglich wurde. Hier konnte ich viel von dem verwirklichen, was für mich schon während meines Studiums wichtig geworden war. Auch darin hatte ich – wie schon 1945 – wieder Glück.“

Mit "Geschichten vom Essen" (D 2008) zeigt 3sat im Anschluss um 23.00 Uhr folgt einen weiteren Dokumentarfilm in der Regie von Hans-Dieter Grabe, in dem er auch seine eigenen Erfahrungen mit Hunger und Essen verarbeitet.

Mit "Der Hauptmann“ (D/F/PL 2017, besonders wertvoll) in der Regie von Robert Schwentke zeigt 3sat am 08. Mai einen weiteren Film mit Babelsberg-Background als TV-Premiere. Unser ehemaliger Professor Martin Steyer und seine Kollegen wurde für die Tongestaltung mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet und  Alexander Hörbe (Schauspiel 2002) ist als Schnabel in einer Nebenrolle zu sehen.  Trailer

3sat-Interview mehr

Sendetermine

Montag,  04. Mai, 22:25 Uhr - "Waffenstillstand - Mein Sommer '45 in Dresden" (D 2020)
Montag,  04. Mai, 23:00 Uhr - "Geschichten vom Essen“ (D 2008)
Freitag,  08. Mai, 22:25 Uhr - "Der Hauptmann" (D/F/PL 2017)