Historische Museen und Gedenkstätten sind Orte des Austauschs, der Wissensvermittlung und der Erzählung von Vergangenheit. Eine der wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft stellt die digitale Vermittlung von historischen Narrationen dar: Reale Schauplätze werden in digitale Räume überführt, physische Objekte in digitale Medien transferiert und über Extended Reality (XR) neuartige Gruppenerfahrungen ermöglicht. Museen und Gedenkstätten der NS-Geschichte stehen hier vor besonderen Herausforderungen: sie erzählen sensible historische Ereignisse und präsentieren dabei politische Überzeugungen und persönliche Lebensgeschichten, sie vermitteln Geschichte am Ort des erlebten Geschehens (site specificness) und bewegen sich in Konkurrenz zu anderen medialen (Museums-) Erfahrungen, die mit digitalen Technologien und neuen Erzählformen arbeiten.
Vor diesem Hintergrund lautet die zentrale Frage des Workshops: Wie kann Zeitgeschichte ortsspezifisch über immersive digitale Technologien erzählt werden?
Der Workshop bringt die Perspektiven von Wissenschaft, Technologie und GLAM-Branchen zusammen. Ziel ist es, den aktuellen Stand der digitalen Vermittlung im musealen Kontext darzustellen und Impulse zu generieren für das digitale Erzählen in Museen und Gedenkstätten, die sich mit der NS-Geschichte befassen. Die Veranstaltung ist konzipiert als anwendungsorientiertes Format, das aktuelle Forschungsprojekte und Anwendungen im Feld des digitalen Vermittelns beleuchtet. Hierbei nimmt der Workshop nicht allein die technologischen Möglichkeiten des digitalen Erzählens in den Fokus, sondern betrachtet auch soziale und historisch-didaktische Aspekte, um so ein umfassendes Bild der Möglichkeiten und Begrenzungen des technologischen Wandels für die Erinnerungsarbeit zu erstellen.
Das Programm des Workshops finden Sie hier. Anmeldungen sind bis zum 12.11.2020 bei Bettina Loppe (b.loppe(at)gesellschaft-kultur-geschichte.de) möglich.
Die Veranstaltung „IMMERSION und REFLEXION“ ist eine Kooperation der Projekte SPUR.lab (site speci c augmented storytelling lab) und Regional STARTS Centre. Das Verbundprojekt SPUR.lab erforscht unter Gesamtleitung der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte die Möglichkeiten der digitalen Erweiterung physischer Räume in Museen und Gedenkstätten. Das Regional STARTS Centre führt an der FIlmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Innovator*innen an der Schnittstelle von Science, Technology and the ARTS (S+T+ARTS) in der Region Berlin-Brandenburg zusammen.