Ein Abend für Christiane Mückenberger

Christiane Mückenberger, Mitbegründerin des Filmmuseums Potsdam und langjährige Dozentin der Filmuniversität (ehemals Hochschule für Film und Fernsehen) ist 90 geworden. Herzliche Glückwunsche! Das Filmmuseum Potsdam und die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF feiern mit Gästen, mit einem Vortrag des Schriftstellers Stephan Wackwitz und dem Dokumentarfilm »Die Mitte«. In Anwesenheit von Dr. Christiane Mückenberger

Datum / Dauer:
14.11.2019
Time:
18:00 – 23:00
Location:
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1A
Potsdam

Kartenreservierung: 0331-27181-12, ticket(at)filmmuseum-potsdam.de

Begrüßung: Prof. Dr. Susanne Stürmer (Präsidentin Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF)                       
Weitere Beiträge: Thomas Kuschel (Regisseur) und Dr. Günter Jordan (Filmhistoriker)

Vortrag: »Erfahrungshorizont Ost – Was wir von Osteuropa lernen können«
von Stephan Wackwitz(Schriftsteller, ehem. Leiter der Goethe-Institute Kraków, Bratislava, Tbilissi, Minsk)

Anschließend:Empfang im Foyer

20 Uhr (Eintritt: 6,- Euro, ermäßigt 5,- Euro)
Film:Die Mitte
R: Stanisław Mucha, D 2004, Dok., 86‘

Zur Person: Christiane Mückenberger
Geboren 1929 in Gleiwitz kommt Christiane Mückenberger 1947 nach Berlin. Polnisch hat ihr das Leben beigebracht, Russisch liegt in der Zeit. Sie wendet sich der Slawistik zu, erst im Studium, dann an der Akademie der Wissenschaften. Doch was ist die russische Literatur des 19. Jahrhunderts gegen Eisenstein oder aufregende neue Filme aus Polen? Der Anbeginn eines neuen DEFA-Films, Festivals, Begegnungen zeigen eine Wende in Weltverständnis und Kunstauffassung an, die Mückenberger als Herausforderung und Verpflichtung annimmt. Der Eintritt ins gerade eröffnete Institut für Filmwissenschaft 1963 ist folgerichtig. Für Kurt Maetzigs »Das Kaninchen bin ich« macht sie sich stark. Mit Folgen. Christiane Mückenberger verliert ihren Job. Nach Wiederzulassung zu Lehre und Forschung – ein Jahrzehnt später – konzentriert sie sich auf die Geschichte der DEFA und die Einbeziehung von Student*innen in die Forschung, woraus zwei Dokumentationen folgen. Als Intendantin des Internationalen Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm ist sie in Leipzig 1990 bis 1993 federführend. Sie mischt in der IG Medien beim Thema Frauen und Film mit, gibt der Wiederbegegnung mit DEFA-Filmen im ORB Gesicht und Wort und ist Gastdozentin an der Münchener HFF über sowjetischen Spielfilm.

Vortrag: Erfahrungshorizont Ost – Was wir von Osteuropa lernen können
»Das politische Unterbewusstsein meiner Generation hat es ganz offenbar noch nicht geschafft, Länder wie Polen, die Slowakei oder die Ukraine als eigenständige, gleichberechtigte und politisch handlungsfähige Staaten wahrzunehmen.« Stephan Wackwitz, Schriftsteller und ehemaliger Leiter der Goethe-Institute Kraków, Bratislava, Tbilissi und Minsk geht in seinem Vortrag der Frage nach, warum das so ist, und präsentiert überraschende Einsichten über unsere Nachbarn im Osten.

Film: Die Mitte

R: Stanisław Mucha, D 2004, Dok., 86‘
Irgendwo zwischen Nordkap, Griechenland, Portugal und Russland muss er liegen, der geographische Mittelpunkt Europas. Danach gefragt, sagt einer, er wisse überhaupt nichts, ein anderer weiß, es ist Essen, ein dritter ist gerade im Urlaub, für einen vierten ist sie dort begraben, wo der Hund liegt, und ein fünfter sucht noch den richtigen Standpunkt. Auch der polnische Filmemacher Stanisław Mucha, Absolvent der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen, sucht. Mit seiner Crew begibt er sich auf eine muntere Odyssee kreuz und quer durch den Kontinent und wird fündig. Er bereist mehr als ein Dutzend Orte, die den Anspruch erheben, das »Zentrum« Europas zu sein.

Mit freundlicher Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung Brandenburg