Für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz – Brandenburg wählt!

Filmuniversität Babelsberg und Filmmuseum Potsdam laden ein: Filmprogramm und offenes Haus im Filmmuseum Potsdam ab 11.00 Uhr

Project start:
2019
Location:
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1A
Potsdam

Vor 70 Jahren wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland feierlich verkündet. Es ist die freiheitlichste Verfassung der deutschen Geschichte und das Fundament, auf dem die deutsche Demokratie ruht. Es stellt die Unantastbarkeit der Menschenwürde unabhängig von Religion, Geschlecht, Herkunft und politischer Überzeugung in das Zentrum unseres staatlichen und gesellschaftlichen Miteinanders.

Die anstehenden Wahlen zum Brandenburger Landtag am 1. September 2019 sind für uns Anlass, uns - mit den Mitteln des Films - erneut zu diesen zentralen Werten, zu Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz zu bekennen und die Grundrechte als Basis unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft zu feiern.

Nicht nur vor dem historischen Hintergrund des Medienstandortes Babelsberg mit seiner langen Geschichte der propagandistischen Filmproduktion, der Zensur und der Unterdrückung künstlerischer Freiheit sehen wir, die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF mit dem Filmmuseum Potsdam, uns in einer besonderen Verantwortung. Auch heute lebt der Wissenschafts- und Medienstandort Potsdam, ebenso wie das gesamte Land Brandenburg als Wirtschafts-, Kultur-  und Tourismusmagnet, von der Vielfalt und Weltoffenheit seiner Menschen, vom internationalen Austausch und von der Begegnung über Länder- und Kulturgrenzen hinweg.

Am 29. August 2019 öffnen wir die Türen des Filmmuseums und laden alle Interessierten zu einem kostenfreien Filmprogramm ein, das aus unterschiedlichen Blickwinkeln unsere Grundrechte - wie die Gleichberechtigung, die freie Meinungsäußerung, die Freiheit von Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre, die Unverletzlichkeit der Wohnung oder das Asylrecht für politisch Verfolgte - thematisiert.

Wir freuen uns über zahlreichen Besuch und über die Möglichkeit, bei einem Getränk miteinander ins Gespräch zu kommen.


Für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz – Brandenburg wählt!
Filmprogramm und offenes Haus

im Filmmuseum Potsdam, Breite Str. 1A, 14467 Potsdam

29. August 2019, 11:00 – ca. 21:00 Uhr
Ab 16:30 bis ca. 17:30 Uhr Statements und Gespräche mit Gästen, eröffnet mit einem Grußwort von Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam.

Vertreter der Presse sind herzlich zu einem Pressetermin mit den teilnehmenden Gesprächsgästen eingeladen.

Das Film- und Veranstaltungsprogramm zum Download finden Sie hier. Zur gemeinsamen Erklärung von Filmuniversität Babelsberg und Filmmuseum Potsdam geht es hier.

Kontakt: Christine Handke, Filmmuseum (0331 27181 14; c.handke(at)filmmuseum-potsdam.de) oder Julia Diebel, Filmuniversität (0331 6202 130; j.diebel(at)filmuniversitaet.de)


Unser besonderer Dank gilt allen Beteiligten aus Politik, Kultur und Wirtschaft für die eingegangenen Statements und Zusagen zu unseren Gesprächsrunden:

Ulrike Behrens (Leitung Kommunikation Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY), Klaus-Peter Beyer (Intendant Deutsches Filmorchester Babelsberg), Prof. Antje Boetius (Direktorin Alfred-Wegener-Institut),Dr. Jutta Götzmann (Direktorin Potsdam Museum — Forum für Kunst und Geschichte), Prof. Oliver Günther (Präsident Universität Potsdam), Thomas Heise (Regisseur, Autor), Bettina Jahnke (Intendantin Hans Otto Theater), Kirsten Niehuus (Geschäftsführung Medienboard), Prof. Susan Neiman (Direktorin Einstein Forum), Dr. Martin Schaad (Stellvertretender Direktor Einstein Forum), Prof. Eva Schmitt-Rodermund (Präsidentin Fachhochschule Potsdam), Mike Schubert (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam), Prof. Christian Stegmann (Direktor des Bereichs Astroteilchenphysik und Standortleiter in Zeuthen), Robert Thalheim (Regisseur, Autor), Prof. Ulrike Tippe (Präsidentin Technische Hochschule Wildau), Prof. Christoph Martin Vogtherr (Generaldirektor Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg), Dr. Ortrud Westheider (Direktorin Museum Baberini), Dr. Kurt Winkler (Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte), Dr. Carl L. Woebcken (Vorstand Studio Babelsberg)

 

Statements (in alphabetischer Reihenfolge)

Prof. Dr. Antje Boetius, Wissenschaftliche Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts
"An Brandenburg liebe ich den dynamischen Mix aus Alt und Neu in Kultur wie Natur. Diese wahnwitzig schöne, vielfältige Landschaft mit Küste, Seen, Auen, Heide und Wäldern, oft durch erfolgreiche Renaturierung zurückgewonnen, all dies gibt vielen seltenen und bedrohten Arten Schutz, zieht die verschiedensten Zugvögel an, wirkt so weit über seine Landesgrenzen hinaus. So divers, freundlich, offen, das Schöne bewahrend, dabei dynamisch und zukunftsgewandt, so gut zu bunten Vögeln, so denk ich mir also Brandenburg und seine Menschen."

Dr. Jutta Götzmann, Direktorin des Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte
"Ich fühle mich kulturell tief durchdrungen von der Demokratie, der besten aller möglichen politischen Ordnungen. Daher wünsche ich mir für Brandenburg eine stabile politische Mehrheit, die es schafft, Verunsicherung und Orientierungslosigkeit im Land abzubauen und demokratische Grundwerte wieder zu stärken. Vielfalt und Pluralität gilt es in der Gesellschaft und in der Kultur fest zu verankern. Wir als Kulturschaffende können durch unsere persönliche Haltung und unsere Arbeit einen wichtigen Beitrag zur offenen, toleranten Gesellschaft leisten."

Prof. Dr. Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam
„Hochschulen leben von der Meinungsvielfalt, dem Recht auf freie Meinungsäußerung, der faktenbasierten Kontroverse und der Toleranz. Letztere ist besonders wichtig, weil man an Hochschulen stets auch mit Fakten und Meinungen konfrontiert wird, die einem nicht gefallen und die einen zum Nachdenken zwingen. Gute Politik bedeutet, Hochschulen die hierfür notwendigen Freiräume einzuräumen. Nur so ist kreatives Denken möglich, nur so können Hochschulen die Welt nicht nur beschreiben, sondern voranbringen.“

Nico Hofmann, CEO UFA GmbH
"Gerade als Medienschaffende haben wir eine besondere Verantwortung, allen Versuchen, mit Fake News oder schiefen populistischen Narrativen unsere demokratische Gesellschaft zu spalten, entschieden entgegenzutreten. Keinesfalls dürfen wir denen, deren Geschäft die systematische Herabsetzung von Minderheiten oder die nationalistische Ausgrenzung anderer Kulturen ist, die unwidersprochene Gestaltung der öffentlichen Meinung überlassen. Wir müssen deshalb wieder und wieder die inhaltliche Auseinandersetzung suchen und Position beziehen - auch wenn es mühsam und bisweilen unbequem ist. Denn noch haben wir im wahrsten Sinne des Wortes die Wahl: Für eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft und gegen Hetze, Geschichtsvergessenheit und dumpfe rechte Ressentiments. Nutzen wir diese Wahl, denn Nicht-wählen bewirkt auch nichts. Außer einer Stärkung der Antidemokraten."

Bettina Jahnke, Intendantin des Hans Otto Theater
"Mit dieser Wahl und dem voraussichtlichen Sieg einer rechtspopulistischen Partei, geht hoffentlich ein Ruck durch das Land und die demokratisch gesinnten Kräfte finden sich über parteipolitische Grenzen hinweg zusammen für ein demokratisches, offenes und tolerantes Brandenburg."

Prof. Dr. Susan Neiman, Direktorin des Einstein Forums
"Das Einstein Forum ist gegründet worden als ein Laboratorium für wissenschaftliche, künstlerische und politische Ideen. Hier trifft sich nicht zuletzt die internationale Forschung mit der aus Brandenburg, um Gedanken in einer kritischen Diskussion zu entwickeln und in der Auseinandersetzung mit einem breiten Publikum zu erproben. Dafür ist eine freie, solidarische und weltoffene Atmosphäre, in der die Prinzipien der Aufklärung auch im Sinne Albert Einsteins lebendig gehalten werden, unabdingbar. Wir hoffen, dass dieser Geist der Aufklärung in Brandenburg weiterhin beheimatet bleibt und die kommende Landtagswahl in diesem Sinn ein Zeichen setzt."

Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin Medienboard Berlin-Brandenburg
"30 Jahre nach Mauerfall ... und der Zukunft zugewandt! Brandenburg wählt frei und demokratisch ... und das ist sehr gut so! Keine Mauern, die ein- oder ausgrenzen ... auch nicht im Kopf! Unsere Zukunft liegt in unseren Händen, die hoffentlich viele Wahlzettel abgegeben, die für eine liberale, weltoffene Landesregierung stimmen. Aus Erfahrung muss man klug werden: Intolerante Politik, die gesellschaftliche Gruppen ausgrenzt und die Kunst- und Medienfreiheit beschränkt, führt nicht zu Verbesserung der Lebensbedingungen, sondern zu Konflikten und Angst. Kein Weg zurück, sondern zusammen für ein freies, weltoffenes Brandenburg mit einer Zukunft ohne Mauern!"

Patricia Schlesinger, Intendantin Rundfunk Berlin-Brandenburg
"Das Spannungsfeld zwischen den nach vorne, nach Neuem strebenden Studierenden der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und dem bewahrenden, erinnernden Anspruch des Filmmuseums Potsdam hat für mich einen besonderen Reiz. Der Blick zurück zeigt, wie unheilvoll sich Gesellschaften entwickeln, die sich dem Nationalismus und der Intoleranz verschreiben. Der Blick nach vorn ermutigt, hoffnungsvoll einzutreten für ein friedliches, offenes Miteinander. Dem Film stehen dabei besondere Möglichkeiten zur Verfügung und ich beglückwünsche Sie zur Initiative, diese Möglichkeiten vor der Wahl zu nutzen. Vom heutigen Abend geht ein starkes Signal für Respekt und gegenseitige Achtung aus. Vergessen dürfen wir darüber eines nicht: In drei Tagen ist wählen gehen die erste Bürgerinnen- und Bürgerpflicht!"

Prof. Christian Stegmann, Direktor des Bereichs Astroteilchenphysik und Standortleiter in Zeuthen
" Das Grundgesetz ist nicht nur das Fundament unseres Zusammenlebens in Deutschland, sondern darin ist auch klar geregelt, wie Wissenschaft in unserem Land verstanden wird. In Artikel 5 heißt es, dass „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre frei sind“. Das ist die Basis unserer Arbeit. Wir halten es für sehr wichtig, dass alle Menschen, die darüber entscheiden, wie wir Wissenschaft betreiben und sehen, zu dieser Freiheit stehen. Uns ist es daher ein Anliegen, diese Botschaft zu transportieren und zu zeigen, dass wir zutiefst davon überzeugt sind, dass die freie Wissenschaft ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie ist und dies auch bleiben muss."

Prof. Dr. rer. nat. Ulrike Tippe, Präsidentin TH Wildau
"Es ist ungemein wichtig, ein deutliches Zeichen dafür zu setzen, dass Weltoffenheit, Empathie, gegenseitige Wertschätzung und Toleranz ganz zentrale Eckpfeiler für die weitere Entwicklung unseres Landes sind. Die Veranstaltung heute ist eine wunderbare Plattform, die diese Werte mit Leben füllt, sichtbar und vor allem fühlbar macht  -  danke dafür an alle Beteiligten!"

Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
"Preußen reichte einst von der niederländischen bis zur litauischen Grenze. Es war ein Land verschiedener Ethnien, Sprachen, religiöser Bekenntnisse. Das Beste, was Preußen hinterlassen hat, ist die Potsdam-Berliner Kulturlandschaft mit ihren Schlösser und Gärten, für deren Entstehung Einflüsse aus Italien, Frankreich oder Großbritannien genauso relevant waren wie Kunst aus Fernost, Reiseberichte aus der Südsee oder Humboldts Forschungen in Südamerika. Heute sind die Schlösser und Gärten UNESCO-Welterbe, in dem die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg jedes Jahr Millionen Menschen aus aller Welt herzlich willkommen heißt. Das ist gut so und soll so bleiben. Unsere Aufgabe ist es, das preußische Erbe für die heutige, demokratische und vielfältige Gesellschaft zu pflegen und zu öffnen. Deshalb unterstützen wir die Initiative der Filmuniversität Babelsberg für Weltoffenheit, Toleranz und demokratische Grundrechte.“

Dr. Kurt Winkler, Vorsitzender der Geschäftsführung und Direktor des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
"Unverzichtbar für ein demokratisches und weltoffenes Brandenburg ist eine kritische Auseinandersetzung mit und ein offener Diskurs über unsere Geschichte. Zukunft kann nur gestalten, wer über seine Herkunft nachdenkt, sich mit den dunklen Seiten der Vergangenheit auseinandersetzt und errungene Freiheiten verteidigt - das gilt im Privaten ebenso, wie in der Arbeit von Kultureinrichtungen. Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte lädt alle Brandenburgerinnen und Brandenburger ein, die lange Geschichte des Landes und insbesondere seine Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert kennen zu lernen und an der Diskussion über eine demokratische und pluralistische Landesidentität aktiv teil zu nehmen."

Dr. Carl L. Woebcken, Vorstandsvorsitzender Studio Babelsberg AG
„Die Medien- und insbesondere Filmwelt erleben wir als weltoffen, tolerant und respektvoll gegenüber anderen Meinungen, Kulturen und unterschiedlichen Lebensentwürfen. Filmschaffende aus aller Welt, die bei uns arbeiten, schätzen die offene Arbeitsatmosphäre und die Vielfalt an Identitäten, Perspektiven und Ideen in der Medienstadt sehr und wir sind fest davon überzeugt, dass alle Mitarbeiter von diesem internationalen Austausch profitieren. Das Wahlergebnis hat deshalb auch eine internationale Signalwirkung, die das Bild von Brandenburg und den Standort Babelsberg beeinflussen kann.“