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DAAD Gastdozentur im Sommersemester 2021

Dr. Catalin Brylla von der Bournemouth University lehrt für ein Semester an der Filmuniversität. Wir wollten mehr über ihn erfahren.

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Können Sie uns in zwei Sätzen etwas über sich erzählen?
Als Dozent, Wissenschaftler und Filmemacher zielt meine Forschung auf ein pragmatisches Verständnis von Zuschauerschaft in Bezug auf soziale Kognition, Stereotypen, verkörperte Erfahrung und Repräsentation in den Medien. In einem größeren Kontext setzt sich meine Arbeit für das Verständnis dafür ein, wie audiovisuelle und narrative Repräsentation das Verständnis der Gesellschaft für stigmatisierte soziale Gruppen wie Menschen mit Behinderung und ethnische Minderheiten beeinflusst.

Welche Seminare werden Sie an der Filmuniversität unterrichten?
Ich werde drei Seminare unterrichten: "Identität und Differenz" (mediale Stereotypen und soziale Stigmatisierung), "Die Psychologie des Medienpublikums" (sensorische, affektive und kognitive Medienwirkungen auf Zuschauer) und "Spielfilmgeschichte" (einflussreiche Bewegungen in der Filmgeschichte).

Können Sie das Forschungsprojekt, das Sie an der Filmuniversität Babelsberg durchführen, in einem Satz beschreiben (und, wenn Sie möchten, in zwei weiteren, näher erläutern)?
Ich arbeite an einer Monographie über Stereotypen und Zuschauerschaft im Dokumentarfilm, in der es um das Potenzial von Medien geht, soziale Stigmatisierung abzubauen. In diesem Zusammenhang organisiere ich zusammen mit Prof. Dr. Jens Eder ein Symposium zum Thema "The Impact of Audio-visual Media". Ziel ist es, ein Netzwerk von Fachleuten aus der Film-Industrie, Aktivist*innen und Forscher*innen zu initiieren, um den Spielraum für Medien zu kartieren, die soziale Ungleichheiten und Umweltprobleme ansprechen. Wir stellen uns vor, dass diese Veranstaltung Publikationen und Folge-Workshops hervorbringt.

Wird es eine Möglichkeit geben, mehr über Ihre Forschung an der Filmuniversität zu erfahren (wenn ja: wo und wann)?
Ich organisiere derzeit eine Vorführung meines Dokumentarfilms über einen blinden Maler, "The Terry Fragments", und halte eine Masterclass über Medienstereotypen.

Was erwarten Sie von Ihrer Zeit an der Filmuniversität Babelsberg? Planen Sie weitere Kollaborationen?
Ich freue mich sehr auf den Wissensaustausch mit Mitarbeiter*innen und Studierenden in Bezug auf Forschung, Lehre und berufliche Praxis. Ich werde audiovisuelle Essays als effektive Bewertungsmethode in meinen Seminaren einsetzen und pädagogische Methoden lehren, die kreative Praxis mit wissenschaftlicher Forschung verbinden. Zukünftige Kooperationen können gemeinsame Veranstaltungen für Postgraduierte beinhalten, die Forschung und Lehre synergetisch verbinden.

Neben Catalin Brylla sind zurzeit auch zwei weitere Gastprofessor*innen an der Filmuniversität: Lucy Beech und Boris Hars-Tschachotin beschäftigen sich programmatisch mit dem Verhältnis von Film und Wissen. Ein Interview mit den beiden findet sich hier