DDR-Underground und IMs

Am Sonntag lädt Henrike Naumann zur "Stasi-Geisteraustreibung" in die ehemalige MfS-Zentrale.

BRONXX heißt die Performance, zu der Technosekte und unsere Alumna Henrike Naumann am Sonntagabend in die ehemalige Berliner Stasizentrale einladen. Im Fokus stehen DDR-Underground und IM-Tätigkeit, die sich in ihrer Komplexität und mit ihren Verschränkungen oft der unmittelbaren Wahrnehmung entziehen, sich beschreibenden Worten verweigern.

Mit BRONXX wird jetzt ein alternatives Kommunikationskonzept vorgestellt, „das Geschichte als Ritual befragt und Rhythmus als Technologie einsetzt." Mittels experimenteller Musik stellt BRONXX „einen temporären Resonanzraum her, in dem die Übergänge zwischen belebten und unbelebten Akteur*innen, zwischen Spiritualität und Technologie, verschiedenen Zeitordnungen und Ideologien fließend werden“. 

Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine "Stasi-Geisteraustreibung" der besonderen Art, die zugleich - mitten im einstigen Machtzentrum des Ministeriums für Staatssicherheit - an die Formen des DDR-Underground als etwas Flüchtiges, Undokumentierbares und sich der Überwachung Widersetzendes erinnert.

BRONXX entstand im Rahmen des Kooperationsprojekt "wildes wiederholen. material von unten: Künstlerische Forschung im Archiv der DDR-Opposition". mehr

Henrike Naumann wurde 1984 in Zwickau geboren. Nach Bühnen- und Szenenbildstudium in Dresden, Berlin und an der Filmuniversität entstanden erste eigene Regiearbeiten und Installationen. Die konzeptionelle und ästhetische Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen und ein experimentelles Medienverständnis prägen ihre Arbeit. Der Rechtsextremismus in ihrer alten Heimat Sachsen ist ein Thema, das sie nicht mehr loslässt. Henrike Naumann lebt und arbeitet in Berlin.

Das Veranstaltungsprogramm am 16. Dezember 2018 wird in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung realisiert.

Sonntag, dem 16.12.2018, 20:00 Uhr
Haus 22, Stasi-Zentrale
Ruschestr. 103
10365 Berlin-Lichtenberg

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