Alumni-News

"Ökozid"

Am Fernsehfilm, der die Klimapolitik der Bundesregierung in einer nahen Zukunft verhandelt, wirkten Alumni mit - vorab bereits in der Mediathek.

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"Ökozid" (D 2020), Szenenfoto mit Nina Kunzendorf, Friederike Becht, Ulrich Tukur, Edgar Selge (v.l.n.r.), Bild: rbb/zero one film/Julia Terjung

17.11.2020 - Es ist das Jahr 2034: Die Folgen der Klimakatastrophe sind dramatisch. Dürre und Hochwasser vernichten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Nach der dritten Sturmflut in Folge wurde der Sitz des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag geräumt. In einem provisorischen Interimsgebäude in Berlin wird die Klimakatastrophe zum Gegenstand eines juristischen Verfahrens. Zwei Anwältinnen vertreten 31 Länder des globalen Südens, die ohne Unterstützung der Weltgemeinschaft dem Untergang geweiht sind. Sie stellen die Frage nach Verantwortung, fordern Schadenersatz und ein Recht der Natur auf Unversehrtheit, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Ranghohe Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Industrie werden als Zeugen geladen. Das Gericht muss entscheiden, ob die deutsche Politik für ihr Versagen beim Klimaschutz zur Verantwortung gezogen und damit ein Präzedenzfall geschaffen wird. (ARD)

Regisseur Andres Veiel ging das  das  Wagnis ein, die Komplexität des Klimawandels in einer stringenten Erzählung für einen Fernsehfilm aufzubereiten, was - so Ko-Autorin Jutta Doberstein - durch eine Doktorarbeit, die den Einfluss deutscher Lobbyisten auf die Einführung des Emissionshandels untersucht, überhaupt erst möglich wurde. "Die Arbeit beschreibt anhand einer akribischen Faktenrecherche, wie die Industrie bei der Einführung des Emissionshandels in enger Kooperation mit der Bundesregierung Klimaschutzmaßnahmen abschwächte oder ganz verhinderte."

Die Filmmusik komponierten Filmuni-Professor Uli Reuter und unser Alumnus Damian Scholl (Filmmusik 2017). Filmuni-Professor Stephan Krumbiegel und Olaf Voigtländer (Montage 2017) haben den Film montiert. Mit Peter Hartwig (Produktionsleiter), Timm Brückner (Oberbeleuchter) und Katjana Gerz in einer Nebenrolle als US-Anchor waren weitere Ehemalige beteiligt.

"Als kritisches Lehrstück zur deutschen Klimapolitik ist 'Ökozid' zweifellos sehenswert. (…) Die Idee, aus der Zukunft auf den Status Quo zu blicken, ist interessant. Noch interessanter wäre es gewesen, wenn Veiel der "Beweisführung" in einzelnen Aspekten der Klimapolitik einen spannenden, glaubwürdigen fiktionalen Rahmen gegeben hätte." (Thomas Gehringer, tittelbach.tv, mehr)

ttt-Kritik (Sendung vom 08.11.2020)

"Ökozid" steht - online first - bereits in der Mediathek zur Verfügung. Video

Premiere ist im Rahmen der ARD-Themenwoche #WieLeben morgen am FilmMittwoch im Ersten. Eine Wiederholung gibt es in der Nacht zum Donnerstag um 01:10 Uhr.

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