Nähe und Distanz - Anna Barbara Kurek

„Mit Menschen kannst Du nicht sein. Ohne Menschen kannst du nicht sein. Wie sollst Du sein?“ (Elias Canetti)

In Zeiten von CORONA lernen wir alle, uns auf vielfältige Weise auseinanderzusetzen mit dem Thema: Nähe und Distanz. Wir denken dabei auch neu nach über den Umgang mit unseren künstlerischen Stoffen. So, wie wir unsere Studierenden befähigen wollen, ihre eigene Ästhetik zu entwickeln, gehen wir in diesen Zeiten gemeinsam künstlerisch forschend neue Wege. 

Ein gelungenes Beispiel dafür ist das in unserer Kooperation mit der Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen entstehende multi-linguale Hörstück: „Tödliches Terrain“. Wir haben räumliche Distanz beim Schreiben, Sprechen und Produzieren: Im Home-Studio, am Handy, am Laptop... Dabei entsteht gemeinsam eine neue AnNÄHErung an eine Zeit, die Geschichtsleugnung und Geschichtsversessenheit erlebt hat – und jetzt hoffentlich durch eine neue Erinnerungskultur lebendig wird. 

Das komplette Hörstück (begleitet vom IKF, Regie: Alfred Behrens) soll zum Gedenktag im April 2021 in der Gedenkstätte vorgeführt und am gleichen Tag von einem oder mehreren Hörfunksendern ausgestrahlt werden.