Ausschreibung Filmuni-News

Jutta Hoffmann zum 80.

Am 12.11. krönt en Abend für und mit der Ausnahmeschauspielerin und Filmuni-Alumna die Kinoreihe im Potsdamer Filmmuseum vom 2. bis 21. November

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Aus das Versteck mit Jutta Hoffmann (c) defastiftung_Waltraut Pathenheimer

Mit einer Reihe von Kino- und Fernsehfilmen gratuliert das Filmmuseum Potsdam gemeinsam mit der Filmuniversität und der DEFA-Stiftung der Potsdamer Ausnahmeschauspielerin Jutta Hoffmann.

Die von der Filmhistorikerin Evelyn Hampicke gemeinsam mit dem Filmmuseum Potsdam kuratierte Filmreihe war bereits von März bis Mai im kino2online, dem virtuellen Kinosaal des Filmmuseums, zu sehen. Jetzt freuen wir uns auf weitere Filme auf der großen Leinwand und einen Abend mit Jutta Hoffmann als Ehrengast.
Bei der Veranstaltung wird Professor Jan Distelmeyer von der Universität Potsdam eine Laudatio sprechen, während Studierende eine weitere Überraschung vorbereitet haben.

Mit freundlicher Unterstützung der DEFA-Stiftung, der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv und der Europäischen Medienwissenschaften von Universität Potsdam und Fachhochschule Potsdam

https://www.filmmuseum-potsdam.de/Jutta-Hoffmann-zum-80.html



Fr., 12.11.2021, 19 Uhr
Rita
R: Egon Günther, D: Jutta Hoffmann, Eberhard Esche, Fred Düren, DDR 1976, 60‘
Während sich die jungen Kolleginnen, die mit ihr am Fließband arbeiten, durch Frisur und Haarfarbe zu individualisieren versuchen, ist Rita längst in die Selbständigkeit aufgebrochen. Sie ist alleinerziehende Mutter, besucht das Abendgymnasium, wird studieren und beginnt eine ernsthafte Beziehung zu einem Elite-Mann mit Parteiabzeichen. Geschlechter-Problematik im Look der 1970er.
Von dem weitgehend unbekannten Fernsehfilm Rita existierte unter dem Titel »Anlauf« bereits 1970 eine erste, längere Fassung. »Rita« ist zwar szenisch ähnlich, doch in der Grundaussage durchaus verschieden. Bei der späteren Fassung liegt der Fokus nicht mehr beim männlichen Protagonisten sondern bei der von Jutta Hoffmann verkörperten Frauenfigur.
Einführung zum Film: Evelyn Hampicke (Filmhistorikerin)

In Anwesenheit von Jutta Hoffmann

Laudatio:Prof. Dr. Jan Distelmeyer (Uni Potsdam)
Anschließend: Sektempfang


Weitere Filme im November

Di., 2.11.2021, 19 Uhr
Zeit zu leben
R: Horst Seemann, D: Leon Niemczyk, Jutta Hoffmann, Jürgen Hentsch, DDR 1969, 104‘
Lorenz Reger, Widerstandskämpfer und Kommunist, hat nach dem Krieg seine ganze Kraft für den Aufbau eines sozialistischen deutschen Staates eingesetzt. Als er erfährt, dass er unheilbar krank ist, entscheidet er sich, noch einmal eine große Aufgabe zu übernehmen: einen heruntergewirtschafteten Großbetrieb auf Weltniveau zu bringen.
Zeit zu leben entstand anlässlich des 20-jährigen Bestehens der DDR und brachte trotz seiner politisch-pathetischen Inszenierung, die den wissenschaftlichen Fortschritt im Sozialismus feiert, mehr als zwei Millionen Zuschauer*innen in die Kinos.

Do., 4.11.2021, 17 Uhr
Zeit der Einsamkeit
R: Peter Vogel, D: Christian Grashof, Jutta Hoffmann, Uwe Kockisch, DDR 1983, 90’
Die Jüdin Magda und ihr Mann Rudolf sind 1942 auf der Flucht vor den Nazis in der südfranzösischen Stadt Albi eingetroffen. Schnell stellt sich heraus, dass das Vichy-Regime in Frankreich kaum Sicherheit bietet. Magda fehlt ein gültiger Pass. So ist sie den Nachstellungen eines Präfekturbeamten ausgesetzt, während Rudolf in die Fänge des Polizeichefs gerät.
Jutta Hoffmann glänzt in der Literaturverfilmung nach Stephan Hermlins Buch. Die Koproduktion zwischen DEFA, Fernsehen der DDR und dem staatlichen Filmstudio in Bukarest ist eine außergewöhnliche, heute kaum noch bekannte filmische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus.

Do., 4.11.2021, 19 Uhr
Das Versteck
R: Frank Beyer, D: Jutta Hoffmann, Manfred Krug, Dieter Mann, DDR 1977, 104‘
Ein Jahr nach der Scheidung. Ein Ex-Mann will seine Ex-Frau zurück. Das kann jedoch nur durch eine List geschehen. Er behauptet, sie müsse ihn dringend in ihrer Wohnung vor der Polizei verstecken. Obwohl sein Schwindel offenkundig ist, geht sie auf sein Werben ein. Vielleicht gelingt doch ein neuer Anfang.

Es dauerte fast zwei Jahre bis der Film 1978 in die DDR-Kinos kam, da Hauptdarsteller Manfred Krug in Folge der Biermann-Petition in die Bundesrepublik übersiedelte, wo Das Versteck ein Jahr darauf ins Kino kam. Jutta Hoffmann verließ die DDR schließlich 1983.


So., 7. November, 19:30 Uhr
Die Schlüssel
R: Egon Günther, D: Jutta Hoffmann, Jaecki Schwarz, Magda Zawadzka, DDR 1974, 97‘
Auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld treffen Ric und Klaus auf ein polnisches Ehepaar aus Krakau, das auf der Durchreise nach Paris ist. Die Polen überlassen dem jungen Paar für die Zeit des Urlaubs die Schlüssel ihrer Wohnung und Krakau wird für Ric und Klaus zum Ort der Begegnung mit sich selbst. Hier treffen die unterschiedlichen Lebensauffassungen der Arbeiterin und des Studenten aufeinander; hier sind die jungen Deutschen mit den Spuren der jüngsten Geschichte konfrontiert.
Die Schlüssel ist zugleich der Wunschfilm von Ilka Brombach (Wissenschaftlich-kuratorische Leitung) anlässlich des Jubiläums 40 Jahre Filmmuseum Potsdam.

Sa., 13. November, 19 Uhr
Julia lebt
R: Frank Vogel, D: Jutta Hoffmann, Angelica Domröse, Peter Sindermann, DDR 1963, 83‘
Auf einem Schwimmfest lernt der Grenzsoldat Gunter Rist die Professor*innentochter Penny kennen. Aus dem einfachen Jungen und dem verwöhnten Mädchen wird ein seltsames Liebespaar. Gunter jedoch passt nicht in ihre Kreise, wird von Pennys snobistisch intellektuellen Freund*innen brüskiert.
Ein aparter DEFA-Mauerfilm: Leicht masochistische Erotik durchzieht den Film und macht den pflichtbewussten Grenzschützer empfänglich für die Reize toller Outfits und für die Verblendungen großbürgerlicher Sozialisierung allgemein. Doch Entscheidungsfreude ist nicht Gunters Stärke. Am Ende wird der Grenzposten-Romeo vom Film-Klassenfeind hinterrücks erschossen. Aber Julia lebt.
Einführung: Evelyn Hampicke (Filmhistorikerin)

Sa., 20.11.2021, 19.30 Uhr
Bandits
R: Katja von Garnier, D: Jasmin Tabatabai, Katja Riemann, Jutta Hoffmann, D 1997, 109‘
Die vier Gefängnisinsassinnen Marie, Luna, Angel und Emma gründen die Band Bandits und brechen kurz darauf aus dem Knast aus. Mit der Polizei auf den Fersen gelingt es ihnen trotzdem, Konzerte zu geben, die von einer immer größer werdenden medialen Aufmerksamkeit und Fangemeinde begleitet werden. Vor der beeindruckenden Szenerie des Hamburger Hafens geben sie ihr größtes Konzert, dem die Polizei machtlos zuschauen muss.
Jutta Hoffmann, Seite an Seite mit Jasmin Tabatabai, Nicolette Krebitz und Katja Riemann, zeigt in der Rolle der Marie, was generationenübergreifende Solidarität unter Frauen bewirken kann. Letztere machte nicht nur die Polizist*innen im Film, sondern auch zeitgenössische männliche Filmkritiker nervös, so dass sie sich zu persönlich abwertenden Kritiken hinreißen ließen, die deutlich mehr über die Frauenfeindlichkeit ihrer Autoren aussagen als über den Film selbst. Unbeeindruckt davon ist Bandits ein Roadmovie mit Kultstatus und hält bis heute den Titel des erfolgreichsten deutschen Filmscores überhaupt.

So., 21.11.2021, 19 Uhr
Karla
R: Herrmann Zschoche, D: Jutta Hoffmann, Jürgen Hentsch, Hans Hardt-Hardtloff, DDR 1965/1990, 134‘
Karla tritt nach Abschluss der Universität eine Lehrerstelle in einer Kleinstadt im Norden der DDR an. Sie möchte die Kinder zu selbständigem Denken anregen. Doch ihre Ideale stoßen auf Unverständnis – nicht nur im Kollegium, sondern auch bei den Schüler*innen. Durch das 11. Plenum des ZK der SED verboten, gelangte der Film erst 1990 zur Aufführung und fand wegen der realistischen Schilderung des Schulalltags und der hervorragenden schauspielerischen Leistung Jutta Hoffmanns große Anerkennung.

Buchpublikation erhältlich

Jutta Hoffmann – Schauspielerin
Hg. vom Filmmuseum Potsdam
Verlag Das Neue Berlin, 2012
192 Seiten mit ca. 200 Fotos, 22,5 x 22,5 cm, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-360-02136-6
Einmaliger Sonderpreis: € 9,95


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