Zwischen Rändern - Elina Schkolnik

Zwischen Rändern des Wahnsinns und dem Blick über Tellerränder

sind wir alle blind und taub für Kontakt geworden.

Wir sehen uns, aber auch nicht wirklich.

Wir hören uns, aber auch nicht wirklich.

Die neue Wirklichkeit ist eine nie geglaubte Realität.

Stimmen von Autoritäten in meinem Kinderzimmer.

Einblicke in eine Vergangenheit, die erneut zu meiner Gegenwart geworden ist.

Der Wissensvorsprung unseres Verstandes gegenüber unserer Naivität

ist am besten mit Ignoranz zu ertragen. Oder dem Verbrennen des Kalenders.

 

Und doch hilft es nichts, sich dagegen zu wehren.

Wie das Leben stets lehrt, ist das Handicap zur Stärke zu verwandeln.

Ein erblindeter Mensch kann von Tag zu Tag besser hören.

Wir alle können uns von Tag zu Tag besser spüren.

Zwar sind wir körperlich getrennt, unsere Sinne fliegen aber in einem gegenstandslosen

Universum umher. Trunken von der Utopie, die bisherige Ordnung neu zu denken.

Die Kontaktlosigkeit bindet uns im Geiste enger denn je aneinander.

Der neue Kontaktsinn ist geschärft, wenn wir uns ihm ausliefern.

Die alten Regeln sind obsolet in der neuen digitalen Normalität.

Welche Regeln werden geboren, wenn wir uns dem Spüren hingeben?

 

Elina Schkolnik, Studentin im Studiengang Schauspiel