Der Forschungsbereich der Filmuniversität lädt nach längerer Pause ein zur vierten Ausgabe des Babelsberger Buchsalons, die in gewisser Weise eine special edition ist: diesmal geht es nur um ein einziges Buch. Ein Künstlerbuch. Ein Buch, das noch nicht im strikten Sinne existiert.
Deshalb hat es den Status einer Vorpremiere, wenn zum Abschluss des vom IKF ausgerichteten Nachmittags zur künstlerischen Forschung Lesung und Gespräch zu FIN ... ES WAR EINMAL/FIN ... ONCE UPON A TIME von Frank Geßner stattfinden. Es lesen Anna Barbara Kurek und Lars-Ole Haag; Anahita Safarnejad Chiobary spricht ein Gedicht von Forough Farrokhzad.
Es war einmal, und es war nicht ... Die Vertreibung aus dem Paradies ist die gemeinsame Urerzählung, auf der die jüdische, christliche und islamische Weltreligion gründet. Immer wieder zog es westliche Reisende in den Osten, und sie waren es, die das „orientalistische“ Bild eines märchenhaften Morgenlandes geprägt haben. So beschäftigte sich Johann Wolfgang von Goethe als einer der ersten Europäer mit arabischer und persischer Dichtung und es folgten unzählige Künstler*innen den Spuren der Scheherazade ... Der Mensch ist ein nur teilweise gezähmtes Raubtier. Was bleibt, ist Aufklärung, und die nachhaltige Erweiterung des Wissens und Könnens durch Kunst, Technik und Forschung – oder mit Heinrich von Kleist gesprochen: „Das Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns; wir müssen die Reise um die Welt machen und sehen, ob es vielleicht von hinten irgendwo wieder offen ist.“
Danach gibt es wie immer die Gelegenheit zum Austausch beim Wein.