Was passiert, wenn KI versucht, Ihre Seele zu heilen? Im Rahmen der diesjährigen Berlin Science Week begibt sich Manuel Hendry am Weizenbaum-Institut auf eine satirische Reise in die Zukunft von Therapie, Technologie und Pflege.
Kann künstliche „Intelligenz” wirklich ein Werkzeug sein, um menschliche Gefühle zu „reparieren”? In seiner Performance-Vorlesung präsentiert der unlängst an der Filmuni promovierte Künstler und Forscher Manuel Flurin Hendry das Projekt „Friendly Fire at the Shrink” – eine satirische Auseinandersetzung mit der Kommerzialisierung der psychischen Gesundheit und der Vorstellung, dass Technologie die menschliche Pflege ersetzen könnte.
Ausgehend von der fiktiven KI-Therapieplattform „Mindfix“ entführt Hendry das Publikum in die Welt eines KI-gesteuerten Therapeuten, der zunächst aufmerksam zuhört, aber nach und nach die Kontrolle über sich selbst und seine Technologie verliert. Durch Videoausschnitte, Storytelling und live performte Elemente wird deutlich, wie Humor und technologische Werkzeuge zu einer Form der kritischen Reflexion verschmelzen.
Der Vortrag verbindet Theater, Medienkunst und generative KI zu einem Format, das sowohl unterhaltsam als auch zum Nachdenken anregend ist. Er knüpft an Joseph Weizenbaums legendäres Programm ELIZA an – den ersten Computertherapeuten der Geschichte – und fragt, was seitdem sowohl technisch als auch gesellschaftlich passiert ist.
Im Anschluss diskutiert der Weizenbaum-Forscher Rainer Rehak gemeinsam mit dem Künstler die ethischen, sozialen und ästhetischen Fragen, die das Projekt aufwirft.