Vortrag

Multiperspektivität und Kollaboration.

Dr. Mark Terkessidis spricht zum Thema Erinnern in der postmigrantischen Gesellschaft.

Datum / Dauer:
11.09.2024
Zeit:
19:00
Ort:
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Marlene-Dietrich-Allee 11
14482 Potsdam
Anmeldung bis :
08.09.2024

Die jüngsten Debatten haben nochmal gezeigt, wie umstritten die Erinnerungspolitik und -kultur in Deutschland weiterhin sind. Die staatliche Vereinnahmung der Erinnerung an den Holocaust sowie eine extrem polarisierte "öffentliche" Debatten um den siebten Oktober und den darauffolgenden Krieg in Gaza scheinen kaum noch Zwischentöne zu erlauben. Tatsächlich lassen diese politisch-medialen Schlachten es zu, dass konsequent an den strukturellen Problemen der deutschen Erinnerungslandschaft vorbeigeschaut werden kann: Dem Umgang mit der Vielheit der Gesellschaft. Die Frage nach der Perspektive wird kaum einmal umfassend bearbeitet, und eine echte Zusammenarbeit über die Frage "wessen Erinnerung?" und "wie erinnern" ist vielfach ungewollt oder angstbesetzt und wird oft ganz vermieden. Genau da müsste Erinnern in der postmigrantischen Gesellschaft aber ansetzen.


Die Veranstaltung findet im Rahmen der Filmuni Summer School „Film und immersive Medien in der Erinnerungsarbeit“ in Kooperation mit Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte

Um vorherige Anmeldung wird bis zum 8. September 2024 gebeten unter summerschool(at)filmuniversitaet.de

Vita:
Freier Autor, arbeitet zu den Themen Migration, Rassismus, gesellschaftlicher Wandel und Erinnerung. Studium der Psychologie in Köln, Promotion in Pädagogik in Mainz. Redakteur der Zeitschrift „Spex“, Moderator für WDR „Funkhaus Europa“, Fellow am Piet Zwart Instituut der Willem de Kooning Akademie Rotterdam und von 2012 bis 2017 Lehrbeauftragter an der Universität St Gallen (HSG). Zahlreiche Beiträge in „tageszeitung“, „Die Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Freitag“,„Literaturen“, „Texte zur Kunst“, etc. sowie für den „Westdeutschen Rundfunk“ und „DeutschlandFunk“. Letzte Buchveröffentlichungen: „Interkultur“ (2010), „Kollaboration (2015, bei edition Suhrkamp), „Nach der Flucht. Neue Vorschläge für die Einwanderungsgesellschaft“ (2017, Reclam), „Wessen Erinnerung zählt. Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute“ (2019, Hoffmann & Campe), „Das postkoloniale Klassenzimmer“ (2021, Aktion Courage); Hg. mit Natalie Bayer: „Die postkoloniale Stadt lesen. Historische Erkundungen in Friedrichshain-Kreuzberg“ (2022, Verbrecher).

Die Summer School “Film und immersive Medien in der Erinnerungsarbeit” wird unterstützt und gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), der CHRYSANTIL Stiftung sowie der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS in Kooperation mit der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) und Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte.