Alumni-News

ZEITSCHNITT: Umbrüche – Aufbrüche

Übermorgen zeigt das Filmmuseum mit "Julias Wahn" (1999) den persönlichsten Film unseres Alumnus' Hannes Schönemann.

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"Julias Wahn", Szenenfoto mit Hannes Schönemann

20.11.2019 - Sie selbst nannte sich die 'kleine Schwester des Teufels'. Einen Pakt hatte sie geschlossen, von dem er nichts wusste. Beider Liebe begann 1969 im "Summer of Love" über Mauern und Machtblöcke hinweg. Zehn Jahre nach ihrem plötzlichen Tod und dreißig Jahre nach ihrer ersten Begegnung rekonstruiert Hannes Schönemann in seiner filmischen Erinnerung diese Zeit der Kälte, setzt die verschiedenen Muster beider Leben zusammen und gibt Auskunft über Lebensschicksale, die viele heute schon vergessen wollen. Es ist sein wohl persönlichster Film geworden, ein Dokument europäischer Alltagsgeschichte in den Zeiten des Kalten Krieges. "Julias Wahn" - realisiert als deutsch-niederländisch-dänisch-tschechische Koproduktion - ist ein Film wider das Vergessen und ein zärtliches Andenken an einen Menschen.

Kameramann war Thomas Plenert. Der Filmhistoriker Dr. Claus Löser wird in den Film einführen. Beide studierten auch an der Filmuni.

Ausgehend von den Ereignissen 1989 weitet die diesjährige ZEITSCHNITT-Reihe den Blick nun auf die 1990er Jahre, die bislang wenig filmhistorisch beachtet wurden. Diese Periode – mit Bezug auf die anderen Ostblock-Staaten oft als "Transformationszeit" bezeichnet – vollzog sich hierzulande anders und verdient eine sorgfältigere Hinwendung. In den 1990ern spiegeln sich wichtige Erfahrungen der Umbruchzeit, die bis heute nachwirken. Das Alte war noch präsent, das Neue noch nicht vergegenwärtigt und aus dieser widersprüchlichen Situation heraus entstanden vielfältige künstlerische Reflexionen, die möglicherweise erst jetzt in ihrem seismografischen Wert erfasst werden können.

Eine Veranstaltungsreihe der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam.

Programmankündigung

Am 22. November 2019 um 19:00 Uhr
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a (Marstall)
14467 Potsdam
Kartentelefon 0331-27181-12
Ticket E-Mail