Alumni-News

Alumni News

Professor Dresen

Unser Alumnus Andreas Dresen übernimmt die Professur für Filmschauspiel an der HMT Rostock und berät künftig das Land M.-V. bei der Filmförderung.

 (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Andreas Dresen, Bild: Klaus-Dieter Fahlbusch

Unser Alumnus Andreas Dresen übernimmt am 01. Juni 2018 an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) die neue nebenberuflich-künstlerische Professur für Filmschauspiel. Vorgestern unterzeichneten er und Wissenschaftsministerin Birgit Hesse einen entsprechenden Vertrag.

"Andreas  Dresen ist ein erfahrener und erfolgreicher Filmregisseur, dem Mecklenburg-Vorpommern sehr vertraut ist“, so die Ministerin, „Für die Hochschule für Musik und Theater ist er eine Bereicherung. Von  seinen  Praxiserfahrungen aus dem Filmgeschäft  profitieren vor allem die Studierenden. Ich freue mich darüber, dass Andreas Dresen diese Aufgabe übernimmt und seine Lehrtätigkeit in Rostock aufnehmen wird.“

Die neue Professur soll die angehenden Schauspielerinnen und Schauspieler auf die besonderen Anforderungen seitens des Mediums Film vorbereiten. Dazu sollen auch Filmproduktionen und Tutorien sowie Kammerschauspiel-Seminare durchgeführt werden.

Darüber hinaus soll Andreas Dresen die Landesregierung in wesentlichen Fragen der Filmförderung beraten. Für die Filmschauspielprofessur stellt das Land der HMT für acht Jahre zusätzliche 643.800 Euro aus dem Hochschulpakt zur Verfügung.

Andreas Dresen, 1963 in Gera als Sohn des Theaterregisseurs Adolf Dresen und der Schauspielerin Barbara Bachmann geboren, ist einer der erfolgreichsten Regisseure Deutschlands, international bekannt und prägt mit seinen offenen, auf Improvisation bauenden Filmen eine ganz besondere Form des Filmemachens. 1993 schloss er sein Regiestudium an der HFF "Konrad Wolf" – heute Filmuniversität – erfolgreich ab. Bereits sein Spielfilmdebüt "Stilles Land" (D 1992) brachte ihm den Hessischen Filmpreis und den Deutschen Kritikerpreis ein. Mit seinem Episodenfilm "Nachtgestalten" kam auf der Berlinale 1999 der Durchbruch im Kino. Zahlreiche weitere Preise folgten, u.a. der Deutsche Filmpreis in Silber und der Preis für den besten neuen Regisseur in Valladolid/Spanien. Andreas Dresen blieb beim Kino. Für "Halbe Treppe" (D 2002) gab es u.a. einen Silbernen, den Deutschen Filmpreis in Silber, Regiepreise bei den Festivals in Ghent und Chicago. Die Romanverfilmung "Willenbrock"erhielt 2005 den Internationalen Literaturfilmpreis.

Ein großer Publikumserfolg wurde "Sommer vorm Balkon" (D 2005). Der Film wurde u.a. mit dem Ernst Lubitsch Preis und dem Bayerischen Filmpreis für die beste Regie ausgezeichnet. Mit seinem "Wolke 9" über bekam Andreas Dresen nicht zuletzt wegen seines Umgangs mit dem Tabu-Thema Liebe und Sexualität im Alter international große Aufmerksamkeit. Der Film erhielt neben vielen weiteren Auszeichnungen den Preis „Coup de Coeur“ in Cannes sowie den Deutschen Filmpreis 2009 in den Kategorien Beste Regie, Beste weibliche Hauptrolle (Ursula Werner) und Bester Spielfilm in Bronze.

Neben weiteren preisgekrönten Kinofilmen – "Whisky mit Wodka" (D 2009), "Halt auf freier Strecke" (D 2011) dreht Andreas Dresen auch Dokumentarfilme wie "Herr Wichmann von der CDU" (D 2003) und "Herr Wichmann aus der dritten Reihe" (D 2012) und arbeitet – auch als Opernregisseur - immer wieder am Theater.

Andreas Dresens Werke zeichnen sich meist durch ihre ambivalenten Figurenzeichnungen aus, so wie sie für den Regisseur Lebenswirklichkeit sind. Niemand ist nur gut oder nur böse, in jedem steckt von allem etwas. So ist es auch eher das erschütternd Alltägliche, aus dem die Werke ihre große Kraft ziehen. Dem kommt seine Arbeitsweise, Synergien zwischen vorgegebener Geschichte und freiem Erzählen zu schaffen, entgegen.

Mit seiner iskremas Filmproduktion geht es ihm vor allem um künstlerisch engagierte Produktionen, die sich mit der Realität dieser Welt auseinandersetzen und dabei das Risiko nicht scheuen, neue Wege zu beschreiten.

Das Team, mit dem Andreas Dresen bis heute zusammenarbeitet, fand sich in dieser Konstellation bereits an der Filmhochschule.

Zur Pressemitteilung