Filmkörper 2.2.3 @ Synoptischer Salon

Filmisches Denken trifft auf einen Begriff, einen Ort, einen Raum; Glaskubus mit 14 Streben, Neuer Markt, Potsdam. 14 Installationen. Film leuchtet, Wissen schafft Passanten.

Projektbeginn:
2012
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April 2012: Wir, das IKF, erhielten eine Einladung zur Teilnahme am Syntopischen Salon von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen ihres Jahresthemas "ArteFakte. Wissen ist Kunst - Kunst ist Wissen".

Ein gemeinsames Experiment: "das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft sondieren", ein Glaskubus auf dem Neuen Markt in Potsdam als Gefäß. Gedankengebäude und Material in Anlehnung an Ernst Pöppel als "Orte" auffassen und über ihr Zusammenspiel nachdenken/fühlen.

31. August 2012, 20 Uhr: der Filmkörper 2.2.3 feierte Vernissage im Syntopischen Salon.

1. bis 12. September 2012: 14 Installationen von 13 Künstlern und Künstlerinnen der HFF "Konrad Wolf" waren täglich - bei Sonnenschein und nur zwei Regentagen -  im Syntopischen Salon zu sehen und hören. Nachts und tagsüber die Installation "In rohem Pizzateig vergammelt" von Urte Alfs, täglich von 20 bis 22 Uhr ein wechselndes Programm von Videoinstallationen, die den Glaskubus in einen Filmkörper verwandelten.

 

Folgende Arbeiten wurden gezeigt:

IN ROHEM PIZZATEIG VERGAMMELT

Installation von Urte Alfs, täglich 23-18 Uhr

1 Film / 5 Liter Wasser / etwas Salz / 1 Zwiebel (in kleine Stücke gehackt) / 1 Pkt. Backpulver / 1 Pkt. Hefe / 1l Cola / 1l Fanta / 1l Milch / 1 Flasche Rotwein / 1 Flasche Weißwein / 1l Kaffee / 1l Schwarztee / Pizzateig nach Belieben

A IST FÜR ATOM

Installation von Christine Niehoff, 8 min
31.08., 02., 04., 05., 08., 12.09., jeweils 20-22 Uhr

Am 24. März 1992 war ich in St. Petersburg. 
Am 24. März 1992 kam es im 60km entfernten Atomkraftwerk Sosnovy Bor zu einem Unfall.  Über das Ausmaß des Unfalls gab es widersprüchliche Informationen. Die Lufthansa stellte alle Flüge ein, die Russen gaben Jod aus und warnten vor einem Aufenthalt im Freien.  Meine gemalten Erinnerungen überlagern und vermischen sich mit gefundenen Fotos und Filmfragmenten, meine Sätze stehen neben recherchierten Zitaten und Geschichten.

A L L W I S S E N

Installation von Özlem Konuk & Stefan Dening, 7 min
31.08., 02., 04., 05., 08., 12.09., jeweils 20-22 Uhr

Eine Videoarbeit über Raum und Zeit.

ALTITUDE ADJUSTMENT

Installation von Jana Irmert (Konzept, Komposition und Mischung), Elizaveta Fedorova (Komposition und Mischung), Biliana Velkova (Video), 6 min
06., 07.09., jeweils 20-22 Uhr

Klangstück mit Videoprojektion. "altitude adjustment" entstand in den kanadischen Rocky Mountains als kollaboratives Experiment - drei Künstlerinnen arbeitetn unabhängig voneinander an einem Stück, für das nur die finale Länge festgelegt wurde und ein Gedicht als Inspirationsquelle diente. 

D-DIMENSION

Installation von Maryna Shuklina, 4 min
31.08., 01., 03., 05., 08., 12.09., jeweils 20-22 Uhr

"Es gibt kein Anfang und kein Ende. Aber was es gibt: Ein Davor und Danach, ein Dahinter und Daneben, ein Dazwischen und Darüber. Denn das Gezeigte und Beschriebene ist nur Anlass, Raum zu bilden, für das nicht Vorhandene, nicht Beschriebene und nicht Gezeigte!" (Prof. R. van de Laar)

ELEVATIONS

Installation von Ben Laser, 5 min
31.08., 01., 03., 05., 08., 12.09., jeweils 20-22 Uhr

Züge-auf-Züge

ENTANGLED TIDES

Installation von Serge Geyzel, Lisolomzi Pikoli aka Mr Fuzzy Slipperz(Illustrator), Noël Labridy, Clara Andres, 3 min
31.08., 01., 03., 05., 08., 12.09., jeweils 20-22 Uhr

The house with many doors, which have always, and still are leading into that Room- into a transitional space ... 

HANOI-TRANSITION

Installation von Trang Ngyuen, 21 min
06., 07.09., jeweils 20-22 Uhr

In Berlin trage ich Hanoi in mir. Mir fehlt Hanoi. Hanoi hat mich spüren lassen, dass ich es betrogen habe. Ich hatte es verlassen, war fremdgegangen. Meine Heimat war einst Hanoi. Heute fühle ich mich in Berlin zu Hause. Meine Identität ist im Wandel—momentan ohne Heimat.

ICH ESSE HEIMAT AUF

Installation von Sandra Bar, 7 min
31.08., 01., 03., 05., 08., 12.09., jeweils 20-22 Uhr

In "ich esse" versuche ich mich mit Bildern aus dem Tagebau Welzow in der Niederlausitz in Beziehung zu setzten. Mich faziniert diese zerstörte Landschaft im gleichen Maße wie die Felder und Wälder, in denen ich als Kind gespielt habe. Der Tagebau war immer da, doch erst bei der Umsiedlung des Dorfes meiner Großeltern begriff ich, was Verlust ist und dass dieses Loch, was da bleibt, mit nichts wieder aufgefüllt werden kann. Doch die Auswirkungen, die es auf mich hatte, kann ich abschätzen; die Konsequenzen des Kohlebergbaus auf uns alle nicht.

INSUPERABLE DISTANCE

Installation von Stephan Bögel, 2 min
09., 10.09, jeweils 20-22 Uhr

Eine unüberwindbare Distanz in der Beziehung zwischen Menschen entsteht, wenn der Eine einen Schritt auf den Anderen zugeht und dieser einen Schritt zurückgeht. Geht der Eine Zurück so kommt der Andere auf ihn zu. Dieses unerträgliche und scheinbar unüberwindbare Spiel ist Gegenstand der Installation.

KUSSAUTOMAT

Installation von Irem Schwarz, 2 Std
10., 11.09., jeweils 20-22 Uhr

Sportgroßveranstaltungen helfen, politische Missstände im Gastgeberland zu thematisieren und fördern den Demokratisierungsprozess? Die Berichterstattung über die Ukraine im Rahmen der EURO 2012 - eine interaktive Videocollage.

SYNTOPIA

Installation von Marlis Roth, 7 min
31.08., 01., 03., 05., 08., 12.09., jeweils 20-22 Uhr

"Ein funktionierendes gesellschaftliches System wird dadurch getragen, dass es verschiedene Teilkulturen beinhaltet, die aber miteinander verbunden sind - in einem positiven Sinne. Und das, was die einzelnen Teilkulturen repräsentieren, sind eigentlich in einem abstrakten Sinne Orte. Deswegen der Begriff 'Syntopie'". (Prof. Dr. Ernst Pöppel) Die städtische Brache vor meiner Tür, Kämpferinnen aus dem Rechner und misplaced animals in einem funktionierenden System.

ZEIT-PHOTOGRAPH

Installation von Urte Alfs, 6 min
31.08., 01., 03., 05., 08., 12.09., jeweils 20-22 Uhr

Soll der Charakter der Bewegung vollständig zur Darstellung gelangen, so muss eine Vorstellung von Zeit in das Bild eingehen (Etienne Jules-Marey in “Die Chronophotographie”, 1903).

ZERLEGUNG/1

Installation von Kristina Maria Trömer, 5 min
31.08., 01., 03., 05., 08., 12.09., jeweils 20-22 Uhr

Hundeknochen - Kerze - Schale
Feile - Schere - Hammer