Thomas Heise
Thomas Heise wurde 1955 in Ostberlin geboren. Nach Facharbeiterlehre und Wehrdienst arbeitete er als Regieassistent beim DEFA Studio für Spielfilme, holte das Abitur nach und begann 1978 sein Regiestudium an der HFF, das er 1982 ohne Abschluss aufgeben musste. Genaues Hinsehen, Beobachten und Dokumentieren - wie es Thomas Heise bereits in seinen Studentenfilmen tat, deren Sujets er eher an den Rändern der Gesellschaft fand - waren unbequem. Damals wehte ein anderer Wind in Babelsberg. Seiner drohenden Exmatrikulation kam Thomas Heise zuvor. 1982 verließ er die Hochschule „freiwillig“. Das Filmemachen gab er nie auf, machte sich als Autor und Regisseur für Film, Funk und Theater einen Namen. Er war Meisterschüler der Akademie der Künste der DDR, arbeitete bei Fritz Marquardt am Berliner Ensemble, realisierte eigene Inszenierungen. Thomas Heise ist Mitglied der der Europäischen Filmakademie und der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. Seit Oktober 2007 lehrt er als Professor für Film an der HfG Karlsruhe. In seiner Regie entstanden mehr als 20 Dokumentarfilme.