Vera Gerner: About participatory documentary film, a case in Costa Rica

Dieses Projekt lotet partizipative Möglichkeiten im Dokumentarfilm aus. Ausgehend von Theorien zum Dokumentarfilm, zur partizipativen Forschung und dem costa-ricanischen Dokumentarfilm, entwickelt es einen Film rund um den Tanz der Teufel in Boruka.

Projektbeginn:
2022
Projektabschluss:
2025

Was geschieht, wenn partizipative Prinzipien auf alle Aspekte eines Dokumentarfilms angewendet werden? Kann dies zu einem Film führen, der nicht nur inhaltlich kohärent ist, sondern dessen Erzählform und Ästhetik zur Vermittlung zwischen unterschiedlichen Sichtweisen auf gemeinsame Realitäten beitragen?

Ausgehend von ihrer Erfahrung in der lateinamerikanischen Kulturforschung und in der Verwendung audiovisueller Formate und Verfahren in der Arbeit mit sozialen Gruppen, untersucht Vera Gerner partizipatorische Ansätze in der Dokumentarfilmtheorie und in der wissenschaftlichen Forschung, mit Schwerpunkt auf der lateinamerikanischen Praxis mit ihrer spezifischen Sicht auf die Beziehung zwischen Universität und Gesellschaft. Von den Prinzipien ausgehend, die sich aus der Kombination dieser Ansätze ableiten lassen, untersucht sie die Praxis des costaricanischen Dokumentarfilms im 21. Jahrhundert auf der Suche nach konkreten Prinzipien und Praktiken für partizipative Filmprozesse. Diesbildet die Grundlage für ein Filmprojekt zum Tanz der Teufel in der indigenen Gemeinde Boruka, eine kulturelle Praxis, die aktuell nicht nur ein Interaktionsfeld innerhalb der Gemeinde darstellt, sondern auch für die Positionierung der Boruka im nationalen Kontext.

Neben dem Film, der aus diesem Prozess resultiert, schließt das Projekt mit einer schriftlichen Arbeit, die über die verschiedenen theoretischen Ansätze zur Partizipation aus der Sicht der Validierung im Filmprozess reflektiert.

  • Projektleitung: Vera Gerner
  • Zur Person: Vera Gerner ist Musikethnologin, Ton- und Filmtechnikerin und seit mehr als zwanzig Jahren in der costaricanischenKunst- und Kulturforschung aktiv. Dabei interessiert sie sich speziell für die Überschneidung von theoretischer Forschung und filmischen und künstlerischen Projekten, sowie für Möglichkeiten, ein gerechteres Gleichgewicht zwischen ungleichen Partnern herzustellen, wie es zum Beispiel in der Zusammenarbeit von universitären Projekten mit unabhängigen Künstlern oder mit sozial benachteiligten Gruppen nötig wird. Ihr Promotionsprojekt stellt den Versuch dar, diese Suche für den Dokumentarfilm auszuwerten. Einige Projekte, in denen sich die Fragstellungen zu diesem Doktorandenprojekt angebahnt haben, sind unter www.icat.una.ac.cr einsehbar.
  • Kontakt: vera.gerner(at)una.ac.cr
  • Betreuer*innen Promotion: Prof. Dr. Ursula von Keitz
  • Wissenschaftlich-künstlerische Promotion im Studiengang: Filmkulturerbe