Alumni-News

Förderprogramm Filmerbe

Über die Digitalisierung der ersten 50 Filme wurde entschieden. Fünf "Alumni-Filme" gehören zum nationalen Filmerbe.

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25.04.2019 - Zum Jahresbeginn startete das neue Förderprogramm Filmerbe, mit dem die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die Bundesländer und die Filmförderungsanstalt (FFA) jährlich bis zu 10 Millionen Euro für die Digitalisierung deutscher Kinofilme bereitstellen. Im April trafen sich die verantwortlichen Gremien und entschieden über die ersten 50 Titel. Fünf entstanden in der Regie bzw. unter maßgeblicher Mitwirkung von Alumni.

Mit "Barluschke" (D 1997) in der Regie von Thomas Heise und "Neben der Zeit" (D 1995) in der Regie von Andreas Kleinert  stehen auch frühe Filme in der Regie von Filmuni-Profs auf der Liste. 

Nach § 9 - Kuratorisches Interesse werden digitalisiert:

"Unsere Kinder" (DDR 1989), Buch und Regie Roland Steiner (Regie 1975) – Buch Roland Steiner  und Anne Richter, Kamera Michael Lösche (Kamera 1970) und Rainer M. Schulz (Kamera 1977)

  • Einer der Protagonisten nennt sich „Schmutz“, der Name einer Skinhead-Band ist „Abfall“. Roland Steiner und Anne Richter zeichnen das bedrückend-melancholische Bild einer verlorenen Generation und einer Gesellschaft in Agonie (es sind die letzten Monate der DDR). Der Titel des Films steht für ihren Ansatz, Skinheads und Neonazis ebenso wie Punks und Grufties nicht als „Randgruppen“ der Gesellschaft zu betrachten, sondern als Teil von ihr und emphatisch zu verstehen. Neben den Jugendlichen selbst kommen deren Eltern zu Wort, während die SchriftstellerInnen Stefan Heym und Christa Wolf das Phänomen des Neonazismus in einen historisch-philosophischen Zusammenhang stellen.

"Komm in den Garten" (D 1993) in der Regie von Heinz Brinkmann (Kamera 1992) und Jochen Wisotzki - Kamera Michael Lösche (Kamera 1970), Ton Ulrich Fengler (IngFFT 1983)

  • Berlin Prenzlauer Berg. Geschichten von drei Freunden, erzählt im sorgsamen Porträt des vierten Freundes: dem Regisseur. Seltsame, komplizierte Typen, dem Alkohol zugetan, dabei überlegt und senibel. Der Film deckt nach und nach ihre Lebensgeschichten auf und eröffnet dem Zuschauer, wie in der DDR aus etablierten Intellektuellen verarmte Lebenskünstler werden konnten. Freigeistigkeit wurde mit Ausschluss bestraft, und da das „Recht auf Arbeit“ zugleich ein Zwang war, wurden Arbeitsverweigerer in die Klapsmühle gesperrt. Kein Lebensentwurf bleibt ohne radikale Brüche, mit denen die Ausgeschlossenen jeden Tag leben müssen.
Nach § 8 Auswertungsinteresse werden digitalisiert:

"Barluschke" (D 1997), Buch und Regie Thomas Heise (Regie 1982) – Kamera Peter Badel (Kamera 1981), Produzenten Frank Löprich (Produktion 1976) und Katrin Schlösser (Produktion 1988)

  • Ein Mann im Auftrag wechselnder Ideologien, deren Ziele er nicht mehr erinnert. Der zur Legende verklärt, was er für Leben hält: Identität ist eine Mythe.

"Karger" (D 2007) in der Regie von Elke Hauck - Produzenten Katrin Schlösser (Produktion 1988) und Frank Löprich (Produktion 1976)

  • Eine große Liebe löst sich in einer Ehescheidung, ein langjähriger Job in Nichts auf. Karger, ein Stahlarbeiter und Kleinstadtcowboy, ignoriert die Abschiede in seinem Leben mit der Sturheit eines Jugendlichen. Doch alles ändert sich. Die Zeit bleibt nicht stehen, nur manchmal das Herz für Sekunden

"Neben der Zeit" (D 1995), Buch und Regie Andreas Kleinert (Regie 1989) – Kamera Sebastian Richter (Kamera 1989), Schnitt Ines Bluhm (Schnitt 1986), Mischtonmeister Martin Steyer (Filmuni Professor), Regieassistenz Sabine Weyrich (Regie 1992), Assistant Unit Manager Gabriele Lins (Produktion 2000), Props Jens-Uwe Schmidt (Regie 2003), Producer u.a. Katrin Schlösser (Produktion 1988), Frank Löprich ( (Produktion 1976), Cooky Ziesche (Film- und Fernsehwissenschaft 1984)

  • Nach der Wiedervereinigung in Brandenburg. Die Grenze ist Geschichte und die Sowjetarmee räumt ihre Kasernen. Da verliebt sich die junge Sophie in den russischen Deserteur Sergej, der sich auf einem verlassenen Militärgelände versteckt, bringt den Fremden mit in den engen Familienverbund und löst damit eine Katastrophe aus. Eine Geschichte über die Sehnsucht nach Veränderung und der Angst davor.

Die Liste aller 50 geförderten Titel finden Sie unter Förderentscheidungen auf den Seiten der FFA.