Das Projekt untersucht den Erfolg der AfD auf TikTok und deren wachsenden Einfluss auf junge Wähler:innen zwischen 18 und 24 Jahren. Ziel ist es, die affektrhetorischen Strategien und audiovisuellen Mittel der Videos – wie Schnittfrequenz, Musik, Kameraführung und Sprachstil – zu analysieren, um die Mechanismen zu entschlüsseln, die ihre Beliebtheit auf der Plattform befördern. Dabei soll das Verständnis für die digitale Kommunikation der Partei vertieft und Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie man diesen Taktiken entgegenwirken kann.
Mit Hilfe von Softwares wie Advene wird der Analyseprozess visuell aufbereitet, um Erkenntnisse nicht nur theoretisch, sondern auch audiovisuell darzustellen. Das Ergebnis ist ein 15-minütiger Desktop-Dokumentarfilm, der die Forschung in Echtzeit zeigt, indem er ausschließlich Bildschirmaufnahmen nutzt. Begleitet von einem dialogischen Kommentar wird der analytische Prozess rekonstruiert und durch dramaturgische Mittel ergänzt, um die Erkenntnisse zugänglich und anschaulich zu machen. Zusätzlich wird eine gekürzte vertikale Version des Films als TikTok-Reihe veröffentlicht, um das Medium selbst für einen metakritischen Kommentar zu nutzen. Das Projekt zielt auch darauf ab, seine
Ergebnisse in einem Pilotworkshop zur Medienkompetenz mit Schüler:innen in Brandenburg zu testen. Dabei sollen sowohl die Ergebnisse der Analyse präsentiert als auch junge Menschen befähigt werden, die Strategien der digitalen Desinformation zu erkennen und eigene TikTok-Videos zu gestalten, die Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte fördern.
Projektleitung: João Pedro Prado & Jacky Lai
Kontakt: joao.prado(at)filmuniversitaet.de, jacky.lai(at)filmuniversitaet.de