Der Forschungsbereich der Filmuniversität hat nach längerer Pause eingeladen zur vierten Ausgabe des Babelsberger Buchsalons, die in gewisser Weise eine special edition ist: diesmal geht es nur um ein einziges Buch. Ein Künstlerbuch. Ein Buch, das im Moment nur virtuell existiert. Deshalb hatte es den Status einer Vorpremiere, wenn zum Abschluss des vom IKF ausgerichteten Nachmittags zur künstlerischen Forschung Lesung und Gespräch zu FIN ... ES WAR EINMAL von Frank Geßner stattfanden. Das Essay wurde von Anna Barbara Kurek und Lars-Ole Haag aus dem Studiengang Schauspiel der Filmuniversität gelesen. Das anschließende Gespräch fand mit Anahita Safarnejad Choobary, Michael Hammon und Frank Geßner statt, drei ehemalige Teammitglieder des Kooperationsprojekts der Filmuniversität mit dem Iran. Die Aktivistin Anahita Safarnejad Choobary trug ein Gedicht von Forough Farrokhzad vor, welches für das Buch neu von Frank Geßner ins Deutsche übertragen wurde. Musikalisch begleitet wurde der Buchsalon von Jonasz Wiewiór am Flügel.
Ein kleines Coffee Table Book über den paradiesischen Fin-Garten sollte das Projekt ursprünglich werden. Das Buch war bereits fast fertig gestellt, als der gewaltsame Tod der kurdischen Iranerin Jina Mahsa Amini eine neue Welle weltweiter feministischer Proteste auslöste. Anlässlich einer Konferenz zu Ehren des deutsch-israelischen Filmemachers Gil Alkabetz unternahm Frank Geßner eine kurze, aber intensive Reise nach Israel und Palästina. Die Eskalation im Nahen und Mittleren Osten und die erbitterte Feindschaft zwischen Israel und der „Islamischen Republik Iran“ veranlassten ihn dazu, das Buch nochmals zu erweitern: Aber ist es überhaupt möglich, dieser komplexen Situation gerecht zu werden? Und was können wir hierzu beitragen? Dieses Künstlerbuch, mit seinen assoziativ verschachtelten Endnoten, gehört zu den so genannten „Neuen Genres“. Diese Kunstform beginnt oder endet immer mit einer Idee, um dann zu einer geeigneten neuen Form oder einem anderen Medium weiterzugehen