Insgesamt 78 Filme konkurrieren in den vier Wettbewerben des Festivals um Goldene und Silberne Tauben, darunter 30 Weltpremieren.
Wir drücken besonders die Daumen für die Produktionen aus den Reihen der Filmuni.
In den Internationalen Wettbewerb Animationsfilm hat es der Kurzfilm FLOATINGvon Jelena Milunović geschafft: “Was tun, wenn der Vater an einer psychischen Krankheit leidet? Wie geht man damit um, wenn so früh im Leben die (Sorge-)Verantwortung die Seiten wechselt? Das verhandelt Jelena Milunović mit mutigen, sehr zärtlichen und nicht immer auflösbaren Gleichnissen. Sie setzt starke Farbakzente: Die depressiven Episoden sind klaustrophobisch schwarz-weiß, die ekstatischen Hochs bunt und frei gezeichnet. Und der rote Luftballon, der als metaphorischer Hoffnungsträger schon anfangs kurz im Bild erscheint, könnte vielleicht einen Weg weisen, die beiden wieder zusammenzubringen.”
Der Deutsche Wettbewerb Dokumentarfilm präsentiert acht Langfilme, darunter auch das Projekt INTERSECTION – Alles ist politisch: Ein Dokumentarfilm mit interaktivem Mobile Game zum Download, das Diskriminierung erfahrbar macht – besonders für nicht betroffene Menschen. Das Speil “ist kompetitiv – und es ist unfair. Die einen starten mit Privilegien, die anderen unter erschwerten Bedingungen, je nachdem, welche Figur sie zugeteilt bekommen. Im Film dient das Spiel als Ausgangspunkt, Visualisierung und Realitätscheck für eine Gruppe von sechs Menschen, die sich aktiv dafür einsetzen, gesellschaftliche Ungleichheit und Diskriminierung klar zu benennen und ihnen öffentlich entgegenzutreten. Der Austausch der sechs am runden Tisch verdeutlicht, wie allgegenwärtig Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queer- und Transfeindlichkeit sind. Und dass es in einer Zeit, in der weltweit rechte Parteien erstarken und marginalisierten Gruppen Rechte abgesprochen werden, umso wichtiger ist, nicht nur in den als „woke“ verhöhnten eigenen Bubbles gegen Ungleichheit zu arbeiten, sondern auch auf die ebenso oft zitierte „Mitte der Gesellschaft“ einzuwirken.”
Gespannt auf den Gewinnerfilm in dieser Sektion wird auch Filmuni-Kamera-Prof. Peter Badelsein. Zusammen mit Dieter Chill dreht er 1990/91 in Schwarze Pumpe die Auswirkungen der Wende im Lausitzer Braunkohlerevier. Zwischen 2019 und 2025 setzte Peter Badel gemeinsam mit Martin Gressmann diese Dokumentation in dem Film WEISSER RAUCH ÜBER SCHWARZE PUMPE zu gravierenden Strukturveränderungen in der Gegend fort. “Der Abgleich der Historie – voller trüber Luft und Menschen, die sich vor der Kamera verstecken – mit der scheinbar beruhigten Gegenwart ist nicht Make-over-tauglich; die Braunkohlefolgelandschaften sind noch nicht hübsch, die Spree ist nur halbwegs geklärt, das Kraftwerk gehört immer noch zu den europäischen Hauptverursachern von CO2-Emissionen. Oft muss man zweimal hinschauen, um zu verstehen, dass man in den Bildern einen wesentlichen Zeitsprung gemacht hat. Der Dreck und die Energie von damals kommen immer wieder hoch, die Lausitz „dient und arbeitet“ weiterhin im „Unterbewusstsein der entfernten Hauptstadt“. Eigenwillige Texte und gewagte dokumentarische Manöver ergeben ein ambivalentes Gemisch von Oberflächen und Tiefenschichten, Verschleiß und Reparatur einer Industrielandschaft.”
DOK Leipzig findet vom 27.10. bis 2.11. in Leipzig statt. Zusätzlich ist im DOK Stream täglich ein Film für 24 Stunden online verfügbar.
Das vollständige Programm inklusive Terminen und Ticketvorverkauf wird im Laufe des Tages veröffentlicht unter: www.dok-leipzig.de/programm/kalender
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