Filmuni-News

Erinnerung in 3D

Das vom Brandenburger Wirtschaftsministerium finanzierte Projekt „Volumetrisches Zeitzeugnis von Holocaustüberlebenden“ wird als virtuelle Begegnung 2023 fortgesetzt.

 (öffnet Vergrößerung des Bildes)
(c) Filmuniversität I Photo by Jakob Grasböck

Von ihren Erlebnissen, Ängsten und Hoffnungen zu erzählen, die Erinnerung an die Schrecken des nationalsozialistischen Terrors wach zu halten, das ist der  Holocaustüberlebenden Alodia Witaszek-Napierała bis heute ein wichtiges Anliegen. Um Ihre Geschichte auch dauerhaft für nachfolgende Generation zu erhalten, kam sie jetzt in das volumetrische Studio der Volucap GmbH auf dem Studio Babelsberg Campus. Gemeinsam mit dem heute in Schweden lebenden Zeitzeugen Leon Weintraub, der das KZ Ausschwitz überlebt hat, ist sie die letzte Zeitzeugin die im Rahmen des im Oktober 2021 gestarteten Projekts „Volumetrisches Zeitzeugnis von Holocaustüberlebenden“ von Regisseur Christian Zipfel interviewt wird – dabei aufgezeichnet von 36 in einer weißen Rotunde montierten Kameras.

Ziel dieses besonderen Archivs ist es, eine neue Dimension der Erinnerungsarbeit zu öffnen mit der Möglichkeit, den Erzählungen von Zeitzeug*innen in einem digital geschaffenen immersiven Raum auch in Zukunft noch authentisch, eindrucksvoll und unmittelbar folgen zu können. Das Archiv wird ausschließlich Projekten im nicht-kommerziellen Kontext der Bildungs- und Erinnerungsarbeit zugänglich sein, die unter Anwendung der Interviews mit neuartigen immersiven Medienformen arbeiten und so einen Beitrag zu einer zukunftsorientierten Bildungs- und Erinnerungsarbeit leisten.  „Die „Volumetrischen Zeitzeugnisse von Holocaustüberlebenden“ leisten einen wichtigen Beitrag zur deutschen und europäischen Erinnerungskultur. Wir freuen uns, dass dieses von der Filmuniversität initiierte und in Kooperation mit der in Babelsberg ansässigen Volucap GmbH durchgeführte Projekt so erfolgreich umgesetzt werden konnte“, so Wirtschaftsminister Jörg Steinbach.

Und ein Nachfolgeprojekt steht bereits in der Spur, das die Projektergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wird: ‚In Echt? - Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug*innen‘“. Anhand der volumetrischen Zeitzeug*inneninterviews wollen hier die Partnerinstitutionen Filmuniversität und Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte (BKG) Einsatzmöglichkeiten, Chancen und Herausforderungen dieser neuen Technologie im Bereich der schulischen und außerschulischen Geschichtsvermittlung auf öffentlichkeitswirksame Weise weiter erproben und präsentieren. Dabei werden ausgewählte Sequenzen aus den vorliegenden Interviewaufnahmen in eine interaktive VR-Anwendung integriert, die Schüler*innen erkunden und im Rahmen einer begleitenden Ausstellung reflektieren können. Die Anwendung wird im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) wie auch auf Tour mit einem mobilen Erinnerungsraum an verschiedenen Standorten im Land Brandenburg gezeigt und mit unterschiedlichen Zielgruppen erprobt, diskutiert und weiterentwickelt. Das Projekt wird bis Juli 2024 in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

Zur Pressemitteilung geht es HIER