Hannes Wesselkämper: Spektakel der Oberfläche – Revision eines Konzepts als Modus der Medienästhetik des Films

Das Projekt begegnet der wenig präzisen Verwendung des Spektakelbegriffs, indem aus der kulturgeschichtlichen Betrachtung und medienästhetischen Reflexion ein Modus des filmischen Spektakels (von vielen möglichen) exemplarisch bestimmt wird.

Projektbeginn:
2016
Projektabschluss:
2022

Das vorliegende Projekt richtet sich gegen eine verallgemeinernde Begrifflichkeit von Spektakel, indem es neu kontextualisiert und als filmästhetischer Modus am Beispiel der Oberfläche aufgefaltet wird. Grundlage hierfür ist die Poiesis des Filme-Sehens, die sich als Akt des Hervorbringens mit audiovisuellen Bildern versteht: Filmische Bilder werden in der Aneignung zum Medium der Herstellung einer geteilten Welt. Das Spektakel als Modus des Ästhetischen ist ein wichtiger Teil dieser Aneignung. Es beschreibt dynamische, permanent veränderliche Relationen von Blick und Ding, die etwa durch einen Fokus auf filmische Oberflächen beschreibbar gemacht werden.

Drei Fallstudien verdeutlichen die Bedeutung von filmischen Oberflächen für dieses Konzept: Diese beziehen sich – ebenso eine Grundlage der Arbeit bei Cinepoetics – nicht auf repräsentierte Sachverhalte, sondern auf mediale Bedingungen menschlichen Wahrnehmens, Verstehens, Urteilens und Imaginierens. In den Filmen UNTER DIR DIE STADT (Christoph Hochhäusler, D 2010), PINK NARCISSUS (James Bidgood, USA 1971) und TERJE VIGEN (Victor Sjöström, SWE 1917) sollen Oberflächen nach diesen Maßgaben eben in ihrer filmästhetischen Verfertigung analysiert werden. Hierbei greife ich im Besonderen auf die Diskussionen und Workshops bei Cinepoetics zum Begriff des Politischen, des Affekts sowie zum Forschungsschwerpunkt Filmisches Bild und historische Erfahrung zurück.

  • Projektleitung: Hannes Wesselkämper
  • Kontakt:
  • Zur Person: Studium der Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft sowie British-and-American-Studies an der Universität Konstanz und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Arbeit als freier Journalist für Radio und Online, außerdem kuratorische Tätigkeit für verschiedene Filmfestivals. Seit Ende 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Kolleg-Forschungsgruppe "Cinepoetics - Poetologien audiovisueller Bilder" angestellt. Daneben als Kurator, Filmkritiker und Moderator tätig.
  • Betreuer*innen Promotion: 
  • Wissenschaftliche Promotion im Studiengang: Medienwissenschaft