Forschungs-News

Landecker Connective Holocaust Commemoration Expo 2025

Wie kann sich Holocaust-Gedenken im digitalen Zeitalter weiterentwickeln? Im Juni 2025 wurde das CX Studio von der Landecker Collective Holocaust Commemorative Expo eingeladen, zwei Projekte zu präsentieren, die diesbezüglich zukunftweisende Ansätze verfolgen: das generative-KI-Projekt „The Auschwitz Laundry“ und das VR-Projekt „Die wenige Zeit“.

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Ein Teilnehmer erkundet die Kleine Festung des Konzentrationslagers Theresienstadt. / A participant explores the Small Fortress of the Theresienstadt concentration camp. Foto: Monika Richter, © FBKW 2025

Verlorene Zeit wiedergewonnen

Mit „Die wenige Zeit“ schuf Regisseur Christian Zipfel ein volumetrisches Videointerview mit Margot Friedländer, in dem die inzwischen verstorbene Holocaust-Überlebende über ihr Leben reflektiert. Das erste einer Reihe von zwanzig Interviews mit Holocaust-Überlebenden wurde im Potsdamer Volucap-Studio von 36 Kameras gleichzeitig gefilmt, um ein vollständiges dreidimensionales Bild für die anschließende Verarbeitung in das volumetrische Format zu erhalten.

KI und Konservierung

Pedanterie – Die Wäscherei von Auschwitz“ nutzt generative KI, um eine mögliche visuelle Dokumentation der Geschichte der Wäscherei des Konzentrationslagers Auschwitz zu erstellen. Um die Lücke zu füllen, die durch fehlende Dokumentation entstanden ist, führten Evgeny Kalachikhin und Martin Gordon in Zusammenarbeit mit lokalen Historikern vor-Ort-Recherchen durch. Anschließend verwendete Kalachikhin generative KI, um Foto- und Videomaterial zu erstellen, das den Wäschereikomplex so darstellt, wie er zur Zeit seiner Nutzung zwischen 1939 und 1943 ausgesehen haben dürfte. Die Projektpräsentation löste eine lebhafte Diskussion zum Thema Authentizität und KI aus. 

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The CX Studio at the Landecker Connective Holocaust Commemoration Expo 2025

How can Holocaust remembrance evolve in the digital age? In June 2025, CX Studio was invited by the Landecker Collective Holocaust Commemorative Expo to present two projects that pursue forward-looking approaches in this regard: the generative AI project ‘The Auschwitz Laundry’ and the VR project ‘The Lost Time’.

Lost time recaptured

With ‘The Lost Time’, director Christian Zipfel created a volumetric video interview with Margot Friedländer, in which the now-deceased Holocaust survivor reflects on her life. The first in a series of twenty interviews with Holocaust survivors was filmed simultaneously by 36 cameras at the Volucap studio in Potsdam in order to obtain a complete three-dimensional image for subsequent processing into volumetric format.

AI and preservation

‘Pedanterie – The Laundry of Auschwitz’ uses generative AI to create a possible visual documentation of the history of the laundry at the Auschwitz concentration camp. To fill the gap left by the lack of documentation, Evgeny Kalachikhin and Martin Gordon conducted on-site research in collaboration with local historians. Kalachikhin then used generative AI to create photo and video material to depict the laundry complex as it would have appeared at the time of its use between 1939 and 1943. The project presentation provoked much interestandsparked a lively discussion on the topic of authenticity and AI.

 

Evgeny Kalachikhin und Martin Gordon diskutieren den Einsatz generativer KI im Zusammenhang mit der digitalen Erinnerung an den Holocaust. / Evgeny Kalachikhin and Martin Gordon discuss the use of Generative AI in the context of digital Holocaust memory. Foto: Monika Richter, © FBKW 2025
Martin Gordon präsentiert die Geschichte von Pedanterie – der Wäscherei von Auschwitz / Martin Gordon presents the story of Pedanterie - the Auschwitz Laundry. Foto: Monika Richter, © FBKW 2025
Christian Zipfel berichtet ausführlich über die Dreharbeiten zu Interviews mit Holocaust-Überlebenden. / Christian Zipfel details the filming of Holocaust interviews. Foto: Monika Richter, © FBKW 2025