Konrad Schwalbe

Der Dramaturg und Filmwissenschaftler leitete u.a. die Forschungen zur "Geschichte des Films der DDR" und sah als Rektor eine seiner Hauptaufgaben in der Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit der in Babelsberg lehrenden Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Konrad Schwalbe absolvierte in Jena bis 1950 ein Teilstudium der Germanistik und Philosophie und ging danach als Redakteur zum Thüringer Volksverlag Erfurt. Im Dezember 1951 bot sich ihm die Chance einer Aspirantur am Lehrstuhl für Theorie und Geschichte der Literatur und Kunst im Institut für Gesellschaftswissenschaften Berlin. Hier machte er sein Diplom als Kunstwissenschaftler und promovierte im Dezember 1956 zum Doktor der Philosophie. Seine Dissertation schrieb er zum Thema "Die Gestalten positiver Helden in der neuen deutschen Filmkunst – Eine Untersuchung der Grundprobleme unter besonderer Berücksichtigung der Filmszenarien“. Für kurze Zeit arbeitete Konrad Schwalbe dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Zentralkommitee der SED  (01.05.1956 – 31.08.1957) und wechselte im September 1957 zum DEFA-Studio für Spielfilme in Babelsberg, wo er  als Sekretär des künstlerischen Rates und Chefdramaturg tätig war und an Filmen von Slatan Dudow, Egon Günther und Heiner Carow mitwirkte. Im Herbst 1960 kam Konrad Schwalbe als Professor an die Deutsche Hochschule für Filmkunst und wurde mit der Leitung der Fachrichtung Dramaturgie betraut. Vier Jahre später wählte ihn der Senat zum neuen Rektor. Bis 1969 blieb er im Amt und kehrte danach als Direktor an seinen alten Fachbereich - der sich jetzt Film- und Fernsehwissenschaften/Dramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR nannte - zurück.

Konrad Schwalbe gehörte als Mitglied des Initiativkommitees zu den Mitbegründern des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden der DDR, der 1967 mit dem Ziel gegründet wurde, die Selbstverständigung seiner Mitglieder zu ideologisch-schöpferischen Problemen des sozialistischen Film- und Fernsehschaffens zu fördern.

Im September 1977 wurde Konrad Schwalbe zum Ordentlichen Professor für Geschichte der Film- und Fernsehkunst berufen. An der HFF lehrte er Dramaturgie des Spielfilms, Filmanalyse, Montage-Theorie, Szenaristik (Technik des Drehbuchschreibens) und zu Gestaltungsmitteln und -verfahren.

Die Rolle des Gelehrten war es, die ihn schließlich auch auf die Leinwand brachte. Gemeinsam mit seinem HFF-Kollegen Gerhard Henne debütiert Konrad Schwalbe 1975 als Schauspieler in "Till Eulenspiegel" (Regie: Rainer Simon).

Seine zweite Amtszeit als Rektor fiel in die Jahre zwischen 1980 und 1986. Danach arbeitete Konrad Schwalbebis zu seiner Veranschiedung in den Ruhestand  1992 als Ordentlicher Professor mit künstlerischer Lehrtätigkeit.

Konrad Schwalbe starb am 10. Juni 2004 im Alter von 77 Jahren.

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