Lothar Bisky

Der Diplom-Kulturwissenschaftler war von 1967 bis 1980 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Abteilungsleiter am Zentralinstitut für Jugendforschung in Leipzig tätig. 1969 promovierte er an der Universität Leipzig zum Thema Massenkommunikation und Jugend – Studien zu theoretischen und methodischen Problemen, 1975 erfolgte eine weitere Promotion zum Dr. sc. phil. mit der Arbeit Zur Kritik der bürgerlichen Massenkommunikationsforschung. 1979 nahm er den Ruf der Humboldt-Universität als Honorarprofessor an und war anschließend von 1980 bis 1986 Dozent an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED. 1986 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor für Film- und Fernsehwissenschaft an die Filmuniversität (damals HFF), deren Rektor er ebenfalls von 1986 bis 1990 war. 

Für den Absolventen Andreas Dresenwar Bisky die prägende Figur seiner Studienzeit (1986 bis 1991): „Eine schöne Zeit, weil es möglich war, ohne sich das Rückgrat zu verbiegen, durch die Schule zu kommen“, erinnerte sich Dresen aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Hochschule 2004 und ehrte diesen nach seinem Tod am 13. August 2013 mit einer Gedenkrede in der Berliner Volksbühne, nachzulesen hier.

Laila Stieler (Dramaturgie-Absolventin 1990, Mitglied der europäischen Filmakademie und Grimme-Preisträgerin) über ihre letzte Zeit des Studiums in einer Zeit des Umbruchs: „Es fanden spontane Versammlungen statt, Resolutionen wurden verfasst, es ging zur Sache. Eine heißblütige Zeit. Aber Lothar Bisky hielt mit Ruhe und Integrität den Laden zusammen. Wir waren stolz auf ihn.“