FRANK MEYER von Regiestudent Leonhard Hofmann gewinnt Hofer Dokumentarfilmpreis

Der Granit - Hofer Dokumentarfilmpreis der 57. Hofer Filmtagen geht an den Regiestudenten Leonhard Hofmann und seine Co-Regie Riccardo Dejan Jurkovic

Der mit 7.500 Euro dotierte Granit - Hofer Dokumentarfilmpreis, wird von der in Hof ansässigen Hermann und Bertl Müller Stiftung seit 2015 für den besten langen Dokumentarfilm aus deutscher, schweizer oder österreichischer Produktion vergeben. In diesem Jahr geht der Preis an den Film FRANK MEYER des Regiestudenten Leonhard Hofmann, der diesen in Co-Regie mit Riccardo Dejan Jurkovic realisiert hat.

Der Film begleitet über zehn Jahre hinweg Frank Meyer, einen Bodybuilder im Ruhestand. Er beginnt, seine Männlichkeit zu hinterfragen und die gewaltvolle Kindheit aufzuarbeiten. Unfähig, nur eine Umarmung zuzulassen, werden Tiere zum Ersatz für menschliche Nähe. Er erleidet einen Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenversagen. Doch trotz seiner Einschränkungen trainiert er exzessiv und hofft, irgendwann zurückzukommen.

"Als wir 2012 angefangen haben, an dem Projekt FRANK MEYER zu arbeiten, hätten wir nicht gedacht, dass die Dreharbeiten 10 Jahre umfassen würden. Unser Interesse galt unserem Protagonisten, dem damals 45-jährigen Bodybuilder Frank, der seine Karriere bereits hinter sich hatte. In einem Zwei-Personen-Team sind wir ihm mit großer Offenheit begegnet und haben in regelmäßigen Treffen einen Raum geboten über seine Vergangenheit zu sprechen. Durch die Kamera wurde so ein Prozess angestoßen, in dem Frank seine eigene Gefühlswelt erkunden und das Bild seiner Männlichkeit hinterfragen konnte.
Einen besonderen Fokus haben wir auf die familiären Hintergründe und seine Sozialisation gelegt. Eine Aufstellung, die von Gewalt und toxischen Rollenbildern geprägt war. Frank hat sein Leben einem Körperkult gewidmet, der ihm schließlich gesundheitlich zum Verhängnis wurde.
FRANK MEYER erzählt die Geschichte von einem Menschen, der sich in seinen täglichen Routinen abarbeitet, dessen Leben ein Kraftakt ist, aber darunter den Wunsch nach Nähe versteckt. Eine Beobachtung, in der wir etwas Universelles sehen konnten." -
Leonhard Hofmann über FRANK MEYER.