6. TRANSDISZIPLINÄRES KOLLOQUIUM "DIE WIRKLICHKEIT DOKUMENTARISCH ERFORSCHEN"

Datum / Dauer:
17.11.2009
Zeit:
17:00

NACHLESE ZUM 6. TRANSDISZIPLINÄREN KOLLOQUIUM "DIE WIRKLICHKEIT DOKUMENTARISCH ERFORSCHEN", 17.11.2009

Am Montag, den 16.11.2009 fand das 6. transdisziplinäre Kolloquium der HFF Potsdam zum Thema „Die Wirklichkeit dokumentarisch erforschen“ statt. Der Anthropologe und Dokumentarfilmemacher Dr. Luc Schaedler und die Dokumentarfilmemacherin Dr. Viola Stephan stellten ihre Filmarbeit vor und gingen dabei auf die Frage ein, inwieweit sich Wissenschaftlichkeit und Dokumentarfilm-Machen ergänzen, ähneln oder unterscheiden.

In der anschließenden angeregten Diskussion mit Publikum und der Leiterin des Instituts für künstlerische Forschung, Prof. Dr. Kerstin Stutterheim, wurden verschiedene Aspekte des Spannungsfelds Dokumentarfilm - Forschung - Wissenschaftlichkeit erörtert.

Ambivalenz, Emotionalität, Bildsprache, Subjektivität und Objektivität von Dokumentarfilmen sind einige der Schlagworte, die diskutiert wurden. Immer wieder kreiste die Unterhaltung um die Frage der Methodik. Dazu der Ethnolog Luc Schaedler:

„Die Methode des Dokumentarfilmers ist die des Ethnologen: die teilnehmende Beobachtung [...] Es kommt auf die Schärfe des Blickes an in Kombination mit der Selbstreflexion, da die Realität, die beobachtet wird, bereits durch die Anwesenheit der Kamera/des Ethnologen verändert ist.“

Viola Stephan unterstrich, dass WissenschaftlerInnen und FilmemacherInnen die Suche nach den Dingen jenseits der Oberfläche eint.

„Es muss der Glaube da sein, dass hinter der Oberfläche etwas da ist, etwas Größeres.“

Das Kolloquium wurde mit dem Fazit beendet, dass der Dokumentarfilm sich nicht per se mit der Wissenschaftlichkeit vergleichen lässt.