Herbert Achternbuschs Theaterstücke und Filme setzen sich mit anarchistischem Humor, zugespitzter Satire und grotesker Komik, aber ebenso auch in lyrischen, hochpoetischen Bildern mit elementaren Themen der Gegenwart auseinander: Identitäts- und Sprachverlust, innerfamiliärer Ausbeutung und gesellschaftlicher Entfremdung, mit scheiternden metaphysisch-religiösen Gegenentwürfen und mit Heimat und Exotik. Die Bandbreite seiner Darstellungsverfahren reicht dabei vom Dokumentarischen bis zum Surrealen. Die internationale und interdisziplinäre Konferenz geht den formalen und inhaltlichen Beziehungen zwischen Achternbuschs Film-, Theater- und Buchproduktionen nach und berücksichtigt dabei auch genuin bildkünstlerische Aspekte.
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Tagungsprogramm:
Donnerstag, 8.11.2018 - Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam (Raum Vollmer)
14:00 Uhr
Ursula von Keitz (Potsdam), Hans-Edwin Friedrich (Kiel), Claus-Michael Ort (Kiel): Begrüßung und Tagungsauftakt
Moderation: Claus-Michael Ort
14:30 Uhr
Josef Früchtl (Amsterdam): „Du hast keine Chance, aber nutze sie!Eine philosophische Kulturgeschichte bayerischen Eigensinns.“
15:15 Uhr
Lutz Hagestedt (Rostock): „Endgültig unvollkommen“. Achternbuschs unkonventionelle Vorstellungen vom Büchermachen.
16:00 Uhr Pause
Sektion 1: Tradition, Avantgarde, Subversion
16:30 Uhr
Susanne Marschall (Tübingen): Achternbusch malt – eine dichte Bild-Betrachtung
17:15 Uhr
Uwe Schütte (Birmingham): Herbert Achternbuschs ‚wilde Ästhetik‘
18:00 Uhr
Andreas Englhart (München): Avantgarde oder dramatische Tradition? Herbert Achternbuschs Theaterstücke
19:30 Uhr
Abendessen in der Genusswerkstatt im Filmmuseum
Freitag, 9.11.2018 - Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam (Raum Vollmer)
Moderation: Ursula von Keitz
9:00 Uhr
Jörg Helbig (Klagenfurt) / Angela Fabris (Klagenfurt): Subversion und Religion: Herbert Achternbusch und Pier Paolo Pasolini
10:00 Uhr
Ivo Ritzer (Bayreuth): Im Reich der Zeichen: Achternbusch sieht Kurosawa
10:45 Uhr Pause
Sektion 2: Funktionen von Selbstreflexivität
11:00 Uhr
Andreas Rauscher (Siegen): ‚I know the Way to the Meta-Ebene‘ – Selbstreflexivität als künstlerische Subversion
11:45 Uhr
Moira Paleari (Milano): Das Erzählwerk von Herbert Achternbusch zwischen Kunst- und Selbstreferenz
12:30 Uhr Mittagspause: Restaurant Schmiede 9, Neuer Markt 9
Moderation: Hans-Edwin Friedrich
14:15 Uhr
Sabine Kyora (Oldenburg): Intermediale Kombinationen: Foto-Text-Verknüpfungen als Elemente autofiktionaler Inszenierung
Sektion 3: Fremd (‚Exotik‘) versus Eigen (‚Heimat‘)
15:00 Uhr
Angela Krewani (Marburg): Exotismus und Heimat: Zur Hybridisierung zweier Begriffe
15:45 Uhr Pause
16:00 Uhr
Markus Ophälders (Verona): Die einzige Heimat liegt in der Fremde
16:45 Uhr
Robert Stockhammer (München): „Und dieses neumodische Gejammere nach Heimat“. (Z)Erschreibungen von Heimat bei Herbert Achternbusch
17:30 Uhr Pause
Sektion 4: Religion, Theologie, Mythologie
17:45 Uhr
Manfred Loimeier (Heidelberg): Philemon und Baucis. Ovids „Metamorphosen“ als Wegweiser durch die Wandlungen in Herbert Achternbuschs Werk
19:30 Uhr Gemeinsames Abendessen: Ristorante Casa Toscana, Charlottenstraße 83
Samstag, 10.11.2018 - Filmmuseum Potsdam, Kinosaal
Moderation: Ursula von Keitz
9:00 Uhr
Clemens Pornschlegel (München): Achternbusch als Hyperchrist. Zur Frage der politischen Theologie in „Das Gespenst“(1982)
9:45 Uhr
Marcus Stiglegger (Berlin): Ein Bayrischer Kreuzgang. Die Kontroverse um „Das Gespenst“ (1982)
10:30 Uhr Pause
10:45 Uhr
Filmvorführung: Wohin? BRD 1988. Buch, Regie, Produktion: Herbert Achternbusch; Kamera: Adam Olech; mit H.A., Gabi Geist, Franz Baumgartner Kurt Raab, Gunter Freyse, Annamirl Bierbichler, Josef Bierbichler, Edda Petri, Judith Achternbusch (98 Minuten).
12:45 Uhr Empfang und Imbiss im Foyer des Filmmuseums
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaft
Moderation: Claus-Michael Ort
14:00 Uhr
Judith Ellenbürger (Hamburg): Seelenbilder: Metaphern der Meditation im filmischen Werk von Herbert Achternbusch
Sektion 5: Geschichte, Politik, Ökonomie
14:45 Uhr
Martin Schierbaum (Bremen): „So eine Hineinphantasiererei muß immer mit unserer Wirklichkeit zu tun haben, denn gibt es eine andere?“ – Kulturelles Wissen und Intermedialität in Herbert Achternbuschs „Heilt Hitler!“ (1986) und „DOGTOWN Munich“ (UA 2017)
15:30 Uhr
Willem Strank (Kiel): Warten auf Schrödingers Baugenehmigung – Grenzerfahrungen des Kapitalismus in „Mix Wix“ (1989)
16:15 Uhr Pause
16:30 Uhr Abschlussdiskussion und Ausklang