Für sein Vorhaben hat sich Massih Parseai das Roma-Dorf Tornanádaska, das im Norden Ungarns an der Grenze zur Slowakei liegt, ausgesucht. Der isolierte, abseits liegende Ort, die Bewohner*innen und Kinder unterliegen einer stigmatisierten und oberflächlichen Darstellung in den Medien. Oft wird die Armut bloß ausgestellt, aber nicht erforscht. Nicht nur die Medien haben kein Interesse, hier eine Veränderung oder ein Verständnis in der ungarischen Bevölkerung zu schaffen.
Die einzige Schule Tornanádaskas unterrichtet nicht nur die Kinder des Dorfes, sondern ist zeitgleich auch Internat für behinderte und autistische Kinder aus den umliegenden Ortschaften. An dieser Schule beginnt Massih Parseai seine künstlerische Forschung mit partizipatorischen Ansatz: Über längere Zeiträume hinweg im Rahmen von Workshops sind es die Kinder, die ihr eigenes Narrativ erzählen.
Massih Parseai: "Ich möchte Werkzeuge bereitlegen, damit sie die Möglichkeit haben sich selbst zu porträtieren, ohne eine Objektivierung von Außen. Die Freiheit und Uneingeschränktheit der kindlichen Wahrnehmung und ihres Ausdrucks interessiert mich. Sie betrachten alles zum ersten Mal und die Welt ist ihnen fremd. Ihr Blick fällt auf das komplexe Universum von Erwachsenen erschaffen, die so fern und unschlüssig sind, und somit werden sie aufgefordert sich selber die Welt zu bauen und zu erklären.“
Den Prozess und seine Zeit als Außenseiter vor Ort wird Massih Parseai mit der Kamera dokumentieren. Die Forschungsergebnisse, die eine Dokumentation der Workshops, die Filme der Schüler*innen, Interviews mit ihnen, sowie die Beobachtungen des Filmemachers beinhalten, werden in Form eines Essay-Films veröffentlicht.
Projektleitung: Massih Parseai
Kontakt: massihparsaei(a)gmail.com