Zwischen Erinnerungskultur und Antisemitismus. Selbstverständnis und Erfahrung jüdischer Filmschaffender in der BRD

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Das dreijährige Forschungsprojekt „Zwischen Erinnerungskultur und Antisemitismus. Selbstverständnis und Erfahrung jüdischer Filmschaffender in der BRD“ (Laufzeit: 10/2017-09/2020) leistet anhand exemplarischer Arbeitsbiographien der Film- und Fernsehschaffenden Karl Fruchtmann (1915-2003) und Imo Moszkowicz (1925-2011) sowie Peter Lilienthal (1929-) einen Beitrag zur deutsch-jüdischen Filmgeschichte, trägt dazu bei das Forschungsfeld ‚Jüdischer Film‘ in Deutschland zu etablieren und ermöglicht Aufarbeitung und Analyse jüdischer Erfahrung in der BRD.

Zentral ist dabei der Zusammenhang von jüdischem Selbstverständnis und dem Selbstverständnis als Filmschaffende. Jüdische Erfahrung im deutschen Film- und Fernsehschaffen wird dabei beschrieben und in ihrer historischen Bedingtheit verortet. Es wird ein personalisiertes Modell von Mediengeschichte entwickelt, um gängige Paradigmen der bisherigen Filmgeschichtsschreibung zu hinterfragen – namentlich das narrative Muster, dass es nach der Shoah kein jüdisches Filmschaffen in der BRD mehr gegeben habe, sowie die etablierten Verfahren der Zuschreibung von Jüdischsein. Zur Untersuchung dieser Zusammenhänge ist ein filmhistorisches und zugleich akteurszentriertes Vorgehen zielführend, das biographische und produktionsgeschichtliche Ansätze verbindet. Anhand der exemplarischen Biographien werden die Selbstverständnisse jüdischer Film- und Fernsehschaffender gleichermaßen über ihre biographischen, werkbiographischen und filmgeschichtlichen Kontexte herausgearbeitet sowie die Sprechorte, von denen aus sie sich artikulierten.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms Kleine Fächer – große Potenziale

Projektleitung