Vom 11. bis 14. Oktober fand erneut die jährliche Exkursion der Erstsemesterstudierenden aller BA-Studiengänge, sowie eines Großteils der MA-Studiengänge zur DOK Leipzig statt. Die gemeinsame Fahrt reiht sich ein in eine mittlerweile 20-jährige Tradition, in der die Filmuniversität das Festival als festen Bestandteil im Curriculum verankert hat und so grundlegende Anknüpfungspunkte für den Unterricht und die Projektarbeiten des neu startenden Semesters ermöglicht.
Das geographisch nah gelegene Festival bietet den Studierenden bereits zu Beginn ihres Studiums zahlreiche Perspektiven auf die Vielfältigkeit und Reichhaltigkeit non-fiktionaler Filme, sowie VR-Experiences und Animationsfilme. Während das gemeinsame Filmschauen sowie der intensive Austausch über das Gesehene im Zentrum für alle Exkursionsteilnehmenden stand, wurden zusätzliche Schwerpunkte für die einzelnen Studiengänge gesetzt. Einzelne Disziplinen, wie etwa die Studiengänge Montage und Filmmusik, betrachteten die Filme auf ihr Handwerk hin und führten entsprechende Diskussion im Anschluss- Ebenso die Studiengänge Digitale Medienkultur und Medienwissenschaft, die unter analytischen Aspekten Filmsichtungen als Grundlage für den Unterricht des kommenden Semesters durchführten. Der Studiengang Szenografie, der mit BA1 und MA1 das erste Mal auf der DOK Leipzig vertreten war, diskutierte als Auswertung der gesehenen Filme über realistische, ehrliche, überhöhte und/oder abstrahierte Realitätsdarstellung im Film und über mögliche Unterschiede von dokumentarischen und fiktionalen Bildräumen. Im Studiengang Schauspiel wurde ein täglicher Film zur gemeinsamen Diskussion betrachtet und im Anschluss eine Figurenanalyse in Hinblick auf die kommende Rollenarbeit angestellt. Die Studierenden der Animation haben sich insbesondere auf das vielfältige Animationsfilm-Angebot des Festivals gestürzt. Nebend dem Filmeschauen, -besprechen und -analysieren besuchten sie die verschiedensten Angebote aus dem Industry Bereich des Festivals, beispielsweise das Gespräch „Animation Perspektives“, in dem unter anderem die Filmuni-Alumna Anne Isensee ihre Arbeiten vorstellte. Eine große Gruppe verschiedenster Filmuniangehöriger traf sich außerdem in der Weltpremiere des diesjährigen Wettbewerbsfilms SICK GIRLS, eine Ko-Produktion zwischen Filmuniversität und ZDF Kleines Fernsehspiels.
Außerhalb des regulären Programms gab es von einzelnen Studiengänge weitere studienrelevante Aktivitäten, die in nachhaltige Auseinandersetzungen mit dem auf der Exkursion Erlebten mündeten. Der Studiengang Ton besuchte im Rahmen der Veranstaltung „DOK im Knast“ die Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen und führte ein intensives Anschlussgespräch über Tongestaltung im Dokumentarfilm mit dem Tonmeister des Films „For the Time Being“, der vor Ort gezeigt wurde. Die Studiengänge Drehbuch/Dramaturgie, Film- und Fernsehproduktion und Regie besuchten den Kurzfilmpitch „Short n’ Sweet“, bei dem neue Filmideen präsentiert wurden. Anschließend fand eine Analyse und Auswertung statt, die den Studierenden u.a. als Vorbereitung für ihre eigenen zukünftigen Pitches dienen soll. Der DOK Archive Market wurde besonders durch die Studierenden des MA Filmkulturerbe wahrgenommen, um sich im Bereich Archive Producing weiterzubilden. Ein weiteres Highlight war ein exklusives Q&A mit Mitgliedern der Auswahlkommission des internationalen Wettbewerbs, das besonders für die zukünftigen Teammitglieder des Studierendenfilmfestivals Sehsüchte essentielle Einblicke in die Festivalarbeit lieferte. Gemeinsam mit dem Studiengang Cinematography führten die neuen Regiestudierenden währenddessen Interviews durch und machten Porträtaufnahmen von Festivalgästen, die zu einem späteren Zeitpunkt als Mini-Ausstellung in der Filmuni aufbereitet werden. Drehbuch/Dramaturgie nutzte die Zeit für eine gemeinsame Schreibübung am historisch bedeutsamen Leipziger Augustusplatz.
Erstmalig wurde für die Exkursion ein gemeinsames Hostel in der Leipziger Innenstadt gemietet, in dem alle mitfahrenden 135 Studierenden untergebracht waren – ein großer Erfolg für die Vernetzung der einzelnen Studiengänge. Begleitet wurden sie von insgesamt 15 Lehrpersonen der unterschiedlichen Fachrichtungen. Das Netzwerken untereinander, sowie mit anderen Festivalteilnehmenden und Studierenden anderer Hochschulen wurde außerdem durch die Wiederaufnahme eines abendlichen Get-Together der Filmhochschulen angestoßen. Die Organisation des Abends wurde in diesem Jahr durch die Filmuniversität übernommen und soll nach Möglichkeit auch in den kommenden Jahren im Rotationsprinzip weitergeführt werden – insgesamt fand das Treffen großen Anklang mit insgesamt ca. 200 Studierenden und Lehrenden. Die Einführungswochen und die DOK Leipzig Exkursion waren somit erneut ein wichtiger, abwechslungsreicher und verbindender Start bevor jetzt der Unterricht losgeht. Wir wünschen allen ein gutes erstes Semester!
