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Torino Film Lab

Das Projekt "Kolmanskop", eine Mystery-Thriller-Serie von Sven Angene und Judith Rose Gyabaah wurde für das "SeriesLab 2023" ausgewählt.

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Das TorinoFilmLab ist ein internationales audiovisuelles Labor, das Talente aus der ganzen Welt durch Ausbildung, Entwicklung, Finanzierung und Netzwerkaktivitäten unterstützt. Für das diesjährige SeriesLab-Programm, das sich an professionelle Drehbuchautor*innen und Produzen*innen aus aller Welt mit Serienprojekten in einem frühen Entwicklungsstadium richtet, gab es zahlreiche Bewerbungen aus 65 Ländern. Nun hat die SeriesLab-Crew - erstmals unter der Leitung der erfahrenen ungarischen Drehbuchautorin Eszter Angyalosy als Head of Studies - die neun Teams bekannt gegeben, die von September 2023 bis Anfang 2024 mit Mentor*innen an ihren Projekten arbeiten werden. Zum ersten Mal vergibt das TFL zudem einen Entwicklungszuschuss in Höhe von 10.000 € an eines der neun ausgewählten Projekte. "Unter den neun ausgewählten Projekten befindet sich eine bunte Palette von Genres: Wir werden mit Drama, Komödie, Krimi und Thriller arbeiten, sowohl in Form von fortlaufenden als auch von limitierten Serien. Neben den zeitgenössischen Geschichten haben wir uns auch für spannende historische Stoffe mit einem vernünftigen vorläufigen Budget entschieden", so Angyalosy über das SeriesLab 2023.

Wir freuen uns für Sven Angene und Judith Rose Gyabaah aus unserem Studiengang Drehbuch, die es mit ihrem Mystery-Thriller KOLMANSKOP in die Endauswahl geschafft haben. Als Co-Creators werden die beiden den Stoff, mit dem sie bereits der Series Camp Conference in Köln 2023 den Pretty Original Award gewonnen haben, im Rahmen des renommierten Labs mit internationalen Expert*innen weiterentwickeln. KOLMANSKOP setzt sich mit den Folgen des deutschen Kolonialismus in Namibia auseinander: Als Maryam, eine afrodeutsche Anwältin, von den Geistern der verlassenen Bergbaustadt Kolmanskop in Namibia auserwählt wird, muss sie sich gegen die Familie ihres weißen namibischen Ehemannes und die rachsüchtigen Geister der Vergangenheit durchsetzen, um einem vom Kolonialismus gepeinigten Land Gerechtigkeit zu bringen.

KOLMANSKOP

Screenwriter/creator: Sven Angene
Screenwriter/creator: Judith Rose Gyabaah
Producer: Natalie Hölzel
Production company: Elfenholz Film GmbH

Judith Rose Gyabaah wurde in eine deutsch-ghanaische Familie hineingeboren. Aufgewachsen zwischen der Tristesse rheinischer Kleinstädte und den nebelverhangenen Bergen des Schwarzwalds, entdeckte sie bald das Geschichtenerzählen als Mittel, um soziale Grenzen zu überwinden und Brücken zwischen den Welten zu bauen, durch die sie sich bewegte. 2016 folgte sie den Spuren des deutschen Kolonialismus nach Namibia. Kurz darauf begann sie ihr Drehbuch-Studium an der Filmuniversität Babelsberg. Der studentische Kurzfilm "I Was Never Really Here", den sie mitgeschrieben hat, tourte auf mehreren internationalen Festivals. Judith hat mit ihrer Arbeit am UFA Seriencamp (2020), der Drehbuchklausur Kitzbühel (2022) und dem Interfilm Script Lab (2022) teilgenommen. Judith Rose Gyabaah hat bereits in verschiedenen Writers Rooms Serien entwickelt und schreibt derzeit ihr Spielfilmdebüt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Sven Angene wuchs als einer von Drillingsbrüdern bei einer alleinerziehenden Mutter auf. Vor seiner Zeit als Drehbuchautor studierte er Kulturgeschichte und -theorie in Berlin, wo er sich mit postkolonialer Theorie befasste. Nach seinem Master-Abschluss studierte er an der Filmuniversität Babelsberg Drehbuch. Seinen Bachelor schloss er mit dem Spielfilmdrehbuch "Das Projekt/Vatertage" über die gewalttätige Dynamik von Männergemeinschaften im ländlichen Deutschland ab. Während seines Studiums lernte er Judith Rose Gyabaah kennen und begann mit ihr die Arbeit an der Mystery-Thriller-Serie "Kolmanskop". Sein Spielfilmdrehbuch "Der Engel von Itzenrath" wurde für den Drehbuchpreis des Studentenfilmfestivals Sehsüchte 2022 nominiert, der Kurzfilm "Schlag den Braten" tourte auf nationalen Festivals. Sven beschäftigt sich in seiner Arbeit mit den Auswirkungen von sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit und versucht, Geschichten von Menschen am Rande der Gesellschaft zu erzählen. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Die Drehbuchautor*innen Sven Angene und Judith Rose Gyabaah