Die (Medien)Repräsentation von wohnungslosen Menschen. Eine diskursanalytische Untersuchung journalistisch-dokumentarischer Filme des Jahres 2021

Das Dissertationsprojekt untersucht, wie wohnungslose Menschen in journalistisch-dokumentarischen Filmen des Jahres 2021 repräsentiert werden. Auf Basis einer multimodalen kritischen Diskursanalyse wird erforscht, inwiefern Normalität und Abweichung konstruiert werden, welche gesellschaftlichen Bedeutungen die medialen Repräsentationen erzeugen und inwiefern sie wohnungslosen Menschen kulturelle Teilhabe im Sinne der cultural citizenship ermöglichen. Ziel ist es, die journalistisch-dokumentarische Repräsentation von wohnungslosen Menschen im Kontext gesellschaftlicher Macht- und Wissensstrukturen zu dekonstruieren.

Projektbeginn:
2022
Projektabschluss:
2026
 (öffnet Vergrößerung des Bildes)

 

Das Forschungsvorhaben untersucht die Repräsentation wohnungsloser Menschen in journalistisch-dokumentarischen Filmen des Jahres 2021. Wohnungslosigkeit fast dabei alle Menschen ohne rechtlich abgesicherten Wohnraum, sei es durch Mietvertrag oder Eigentum, und wird als Ausdruck sozialer Ungleichheit und existenzieller Armut verstanden. Ziel der Arbeit ist es, zu analysieren, welche narrativen Muster, Stereotype und Bedeutungszuschreibungen in den journalistisch-dokumentarischen Formaten sichtbar werden. 

Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern diese Repräsentationen wohnungslosen Menschen diskursive Handlungsmacht und kulturelle Teilhabe im Sinne von cultural citizenship ermöglichen oder sie durch Prozesse des Othering als „Andere“ markiert und vom normativen ‚Wir‘ ausschließen. 

Methodisch folgt die Studie einem dreistufigen Mixed-Methods-Ansatz, der quantitative und qualitative Verfahren kombiniert. Zunächst wird der gesamte Filmkorpus strukturell mittels standardisierter Inhaltsanalyse erfasst. Im zweiten Schritt erfolgt eine vertiefende qualitative inhaltsanalytische Untersuchung ausgewählter Filme in Bezug auf ihre Artikulationsmodi. Die abschließende soziologische Filmanalyse betrachtet exemplarisch die audiovisuelle Dimension der Bedeutungsproduktion, um Differenzherstellungen und Machtverhältnisse im Bild- und Tonmaterial sichtbar zu machen.

Wohnungslosigkeit ist ein hochaktuelles gesellschaftliches Problem. Die Arbeit leistet einen Beitrag zum Verständnis der Wechselwirkung zwischen Medien, gesellschaftlicher Identitätsbildung sowie Diskursmacht und eröffnet kritische Perspektiven für eine ethisch reflektierte und inklusive journalistische Medienpraxis.