Das Projekt Res4Film hat zum Ziel, rechtlichen Rahmenbedingungen zu entwickeln, um die filmischen Produktionen Studierender der Filmuniversität und ihrer Vorgängerinstitutionen unter Wahrung der Rechte so offen wie möglich für die Wissenschaft bereitzustellen. Repräsentative Filmwerke aus einem Zeitraum von der Gründung der Hochschule im Jahre 1954 bis in die Wendezeit, die im Original in analogen 16mm und 35mm Filmformaten auf unterschiedlichen fotochemischen Materialien vorliegen und bereits über das FFA-Förderprogramm „Filmerbe“ oder durch hauseigene Projekte digitalisiert wurden, werden auf ihre rechtlichen Bedingungen und ihre Entstehungskontexte geprüft.
Ein juristische Gutachten, das durch iRights erstellt wird, soll die grundsätzlichen Fragen klären, ob und ab wann digitalisierte Filmwerke im Open Access für die wissenschaftliche Nutzung bereitgestellt werden können und welchen Anforderungen eine Publikationsplattform genügen muss, auf der die Werke veröffentlicht werden.
Daneben sollen die ausgewählten Filme in voller Tiefe erschlossen werden. Hierzu werden die Erschließungsstandards FIAF Moving Image Cataloging Manual und Cinematographic Works Standard EN 15907 und EN 15744 sowie die bibliographischen Standards Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR) und Ressource Description and Access (RDA) im Hinblick auf die lokalen Besonderheiten und die Spezifika digitaler Derivate analysiert.
Ein Leitfaden wird erstellt, der als Handreichung auch für andere Einrichtungen dient und praktisch beschreibt, welche Schritte nötig sind, um Filmwerke offen zugänglich zu machen. Hierbei werden grundsätzliche Themen zum Urheberrecht sowie spezielle Themen – z. B. der nachträgliche Erwerb von Lizenzen, das Austauschen von Musik, der Umgang mit Persönlichkeitsrechten oder die mögliche standardisierte Rechtebeschreibung für das Werk und die dazugehörigen Metadaten – ganz praktisch in Form einer How-To-Handreichung erarbeitet und veröffentlicht. Der Leitfaden kann als Grundlage für eine zukünftige DFG-Praxisregel zur „Digitalisierung von Bewegtbild“ dienen und hier wertvolle Vorarbeiten leisten.