War die Filmstadt Potsdam auch eine Kinostadt? Auf der Suche nach einer Antwort beschreibt die Ethnologin Jeanette Toussaint den Kinoboom 1909 und die Blütezeit 1912. Sie zeichnet die Entwicklung der Lichtspieltheater von ihrer Etablierung bis heute nach. Geprägt ist die Potsdamer Kinokultur von Monopolisierung, Enteignung, Verstaatlichung und der politischen Wende 1989. Damit steht Potsdam beispielhaft für andere Städte in Ostdeutschland. Zu den Besonderheiten gehören der Status einer DDR-Bezirkshauptstadt und die Nähe zu den Filmstudios der DEFA. Neben einer Gesamtdarstellung enthält der Band ein Kompendium aller Potsdamer Kinos und anderer Aufführungsorte seit 1909.
Die 96seitige Buchpublikation wurde von Dr. Philipp Stiasny für das Filmmuseum Potsdam herausgegeben und erscheint anlässlich der von ihm kuratierten Ausstellung Vom Biophon zum Biomarkt -111 Jahre Kino in Potsdam in der Reihe Filmblatt-Schriften des Vereins CineGraph Babelsberg.
Jeanette Toussaint arbeitet als freiberufliche Ausstellungskuratorin und Autorin in Potsdam. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Frauen- und Geschlechtergeschichte, Diktaturen in Deutschland und Kinos in Brandenburg. Sie war an Austellungen der KZ-Gedenkbibliothek Ravensbrück beteiligt und ist seit 2014 freie Mitarbeiterin im Projekt „NS-Raubgut“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Bestellen unter kontakt(at)filmblatt.de (Preis: €5,-)