Abschlussfilm TAMARA mit Grimme-Preis ausgezeichnet

Jonas Ludwig Walter wird für seinen MA-Abschlussfilm Tamara beim 60. Grimme-Preis 2024 ausgezeichnet.

In der Kategorie Fiktion darf Jonas Ludwig Walter den Preis für seinen Abschlussfilm im Studiengang Regie TAMARA (Jost Hering Filme/Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel) entgegennehmen. "Mehr als dreißig Jahre nach der Wende ist mit diesem in allen Bereichen stimmig inszenierten Film ein neues Kapitel weit aufgeschlagen für Geschichten über deutsch-deutsche Identitäten unter neuen Vorzeichen. Mit Blick auf die aktuellen politischen Verhältnisse ist dies drängender denn je", so aus dem Urteil der Jury.
 

Tamara kennt das Land, aus dem sie kommt, nicht mehr. Sie ist 1990 geboren. Als ihre Familie zerbricht, kämpft Tamara um ihr Elternhaus, um ihre Beziehungen - und um ihre eigene Geschichte. Tamaras Vater kommt ums Leben. Und noch im Schock stellt sich die ganze Familiengeschichte als Lebenslüge heraus. Alles war eine Erfindung, die aber stattgefunden hat. Eine falsche Erzählung, die dennoch stimmt. Tamara und ihre Mutter ringen um ihre Beziehung, die nicht von den gesellschaftlichen Entwicklungen loszulösen ist, in denen die Familie entstanden, gewachsen und zerfallen ist: Beide Frauen kommen aus demselben Ort, in zwei verschiedenen Ländern. Tamara konfrontiert und flüchtet, sucht und will glauben. Sie will ihre Mutter verstehen, sie verteidigen, und gleichzeitig ihre Erzählung einreißen. Tamara muss sich dem stellen, wovor sie einst weggelaufen ist: ihrer Geschichte. Dadurch eröffnen sich ihr die großen menschlichen Fragen nach Zugehörigkeit, Wahrheit und Liebe.