Tornado

Ein künstlicher Tornado, live auf der Bühne. Theater zur Klimakrise.

Projektbeginn:
2018
Projektabschluss:
2021

An dramatischem Potenzial fehlt es dem Klimawandel nicht: Dürren, Fluten, Stürme nehmen zu. Riesige Ökosysteme werden durch schmelzenden Permafrost instabil. Die Evolution kann mit den rasanten Veränderungen unmöglich Schritt halten: Unbewohnbare Zonen breiten sich aus. Verteilungskämpfe nehmen zu. Das Zeitfenster, das zum Handeln bleibt, ist winzig – doch es steht offen: jetzt! Wann kommt der Wirbelsturm der Transformation? Wie sieht er aus? Wie klingt er? Wen hebt er empor und wen bläst er hinweg? Was wird er aus uns machen?

TORNADO begibt sich auf die Suche nach Momenten und Stimmen, die unsere Indifferenz durchdringen. Nach dem Kipppunkt in unseren Köpfen, nach dem Wind, der die fossilen Verkrustungen unserer Gesellschaft wegbläst, der uns Beine macht und die überkommenen Strukturen verwirbelt. Die Recherche sucht aber auch den Sand im Getriebe des Jetzt und Hier: unsere Trägheiten, unser Zögern, unsere Unentschlossenheit.

Für das Projekt wurden zahlreiche Interviews mit Expert*innen und Betroffenen geführt. Sie bilden die Grundlage der Textfassung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Ensemble entstand. 

Institutionen der Interviewpartner*innen: Alfred-Wegener-Institut – Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven (AWI) / Ende Gelände Berlin / Gemeinde Bregaglia-Bondo, Graubünden / GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel / Greenpeace Polska / Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein / Stadt Großenhain / Stormchaser Leipzig-Nordsachsen / World Glacier Monitoring Service Zürich (WGMS)

Ausschnitt, Länge 11 Minuten

Trailer zur Inszenierung, Premiere: 12.09.2020, Theaterdiscounter Berlin

TORNADO wurde am 12. September 2020 im Theaterdiscounter uraufgeführt, wobei das Hygienekonzept die Aufführung ästhetisch produktiv mitbestimmte.TORNADO wird daher auch weiterhin als installative Inszenierung für kleine Zuschauergruppen gezeigt. Die Produktion wurde für den Friedrich-Luft-Preis 2021 nominiert und war in der finalen Auswahl für diese Auszeichnung.

  • Mit Bettina Grahs und Florian Hertweck
  • Künstlerische Leitung: Tobias Rausch 
  • Ausstattung: Thomas Rump
  • Musik/Sound: Matthias Herrmann
  • Video: Johannes Plank
  • Dramaturgie und Recherche: Luzia Schelling, Manuel Rivera
  • Technik: Dirk Lutz
  • Assistenz: Lucia Kan-Sperling
  • Produktionsleitung: Eva-Karen Tittmann

Eine Produktion in Zusammenarbeit mit dem Theaterdiscounter Berlin , in Kooperation mit dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS), gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds