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Deutscher Kurzfilmpreis 2020

MA-Student Jannis Kiefer geht mit "Meeting" ins Rennen um die Lola in der Kategorie Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit

Gestern hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Nominierungen für den Deutschen Kurzfilmpreis bekannt gegeben. Aus 254 wettbewerbsfähigen Filmeinreichungen sind von der Auswahlkommission insgesamt 12 Filme für eine Nominierung vorgeschlagen worden, die in den 6 Kategorien auf die begehrte Auszeichnung hoffen dürfen.

Wir drücken die Daumen für Jannis Alexander Kiefer, der in der Kategorie "Spielfilm bis 10 Minuten" nominiert wurde. "Auf Reisen sinniere ich über Filme in anderen Länder, in der Sauna über Saunafilme und in der Quarantäne über Isolationsfilme. Die aktuellen Umstände, das Umfeld und die direkte Gesellschaft sind immer unmittelbar mit der eigenen Inspiration verbunden und daher ist es wenig überraschend, wenn ich nun, so wie viele andere auch, einen Selfie-Homeoffice Film drehen wollte. Bereits nach wenigen Wochen der Pandemie bin ich allerdings gesättigt von der Webcam-Ästhetik und den tausenden Homeoffice-Videos in den sozialen Netzwerken und sehne mich nach cinematischen Bildern auf großer Leinwand. Daher kam ich rasch zu dem Entschluss, entweder sehr schnell etwas zu drehen oder auf keinen Fall", so beschrieb der Master-Student im Studiengang Regie an der Filmuni während des ersten Lockdowns seine Beweggründe für den 9-Minüter MEETING. An Aktualität hat das Thema in keiner Weise nachgelassen und die anhaltend außergewöhnlichen Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen - das trifft vor allem auf Menschen mit nervöser Blase zu:
Drei Minuten vor dem Onlinemeeting: Der Einstiegs-Gag ist wohl überlegt, die Flasche in der Unterhose sitzt fest und die Internetverbindung ist Premium - was kann da schon schiefgehen? Dank des Coronavirus finden auch wichtige Meetings nur noch online statt. Für Sydney und Schmittke kein Problem, denn sie haben sich vorbereitet: Mit Plastikflachen am Penis können sie notfalls stundenlang durchhalten und ihr gegenüber weichkochen. Doch schon bald entgleitet ihnen die Situation, ihre Geschäftspartnerinnen Monika Müller und Judith Westlake übernehmen zunehmend die Kontrolle. Schon bald müssen die beiden Männer erkennen, wer hier wirklich die Entscheidungen trifft und dass ihnen auch die Penisplastikflachen nicht weiterhelfen werden.

Der Film entstand im April 2020 in Berlin in kürzester Zeit und unter Einhaltung alle Corona-Regularien. Nur 7 Filmschaffende waren an dem Projekt beteiligt, darunter auch Filmmusik-Studentin Anna Kühnlein. Und sie alle arbeiteten von zu Hause aus. Drehbuch, Regie, Herstellung und die Federführung in der Produktion hat Jannis Kiefer selbst übernommen und konnte für die Besetzung der Rollen Jürgen Heimüller, Gregor Knop, Gabriela Lindl und nicht zuletzt Gisa Flake -  die im September mit dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet wurde - gewinnen.

Die Gewinner*innen werden am 25. November 2020 verkündet. Weitere Informationen zum Deutschen Kurzfilmpreis finden Sie unter www.deutscher-kurzfilmpreis.de.