Schon im ersten Panel entwickelte sich zwischen Dr. Christian Ehler (Vorsitzender der Intergroup „Creative Industries in Europe“), Filmproduzentin Maike Kordes, Christoph Backes vom Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes und MinDirig Dr. Ole Püschel (BKM) eine lebhafte Debatte u.a. um die Frage, ob die "Zuneigung" der europäischen Politik gegenüber der Kultur- und Kreativwirtschaft teilweise auch im Gegensatz stehe zum Erhalt einer breitestmöglichen nationalen kulturellen Vielfalt und tragfähiger Geschäftsmodelle. Auf die Bedeutung des Films im "Kampf um Narrative" wies Michael Reiffenstuel (Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtiges Amt) hin. Kirsten Niehuus vom Medienboard betonte die inhaltliche Dynamik und ihre Reflektion in der Förderpolitik. Einigkeit herrschte über die sowohl quantitativ als auch qualitativ enorme Bedeutung der Kreativbranchen. Die Politik wünscht sich weitere Anregungen aus diesem Bereich, für bessere Fördermöglichkeiten.
In Panel 2tauschten sich u.a. erfahrene und junge Unternehmerpersönlichkeiten – Wolf Bauer (Film- und Fernsehproduzent, langjähriger CEO der UFA) und Jannis Funk (Cinuru) – mit künstlerisch oder über die Kunst Forschenden aus – Prof. Swetlana Heger-Davis (Vize-Präsidentin der Zürcher Hochschule der Künste) und Prof. Michael Hutter (Ökonom und Soziologe am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin) – teilweise mit vollkommen unterschiedlichem Vokabular, aber erkennbarer Einigkeit, was die Besonderheiten und die Gestaltungskraft kreativen Denkens und Arbeitens angeht.
Um das Potenzial nicht-technischer Innovationen und den dringenden Bedarf, hier zu einer tragfähigen Definition und geeigneten Förderinstrumente zu kommen ging es dann im dritten Teil der Konferenz in einem intensiven Austausch namhafter Experten von Arno Heinisch, TV Geschäftsführer von Rocket Beans Entertainment, bis hin zu MinR Hans-Peter Hiepe (Referatsleiter im BMBF). Dr. Christian Handke (Erasmus University Rotterdam) und Dr. Anselm Mattes (Manager, DIW Econ) lieferten einen Überblick über den aktuellen Stand der ökonomischen Forschung im Bereich nicht-technischer Innovation. Wolf Bosse, Technologie- und Innovationsstratege bei ARRI, beschrieb, wie sich das Unternehmen immer stärker „systemisch“ an den Schnittstellen von weltweit führender Technologie und Kreativinhalten entwickelt und positioniert. Anna Luise Kiss, Vizepräsidentin der Filmuniversität, und Torsten Zarges (Chefreporter, DWDL) moderierten professionell und stringent die Konferenz, die in angeregten Gesprächen am späten Nachmittag ihr Ende fand.
"Hierin sehe ich eine der schönsten Aufgaben und Fähigkeiten einer Hochschule wie unserer, Diskurse anzuschieben, die nicht unmittelbar interessengetrieben sind, die unterschiedlichsten Sichtweisen zusammenbringt und die nicht von Kurzatmigkeit und schnellen Antworten geprägt sein müssen", so Präsidentin Susanne Stürmer am Ende des Tages.
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