This Is (Not) a Love Song

Das Projekt widmet sich der Erkundung des Zusammenspiels zwischen Musik und den anderen filmischen Gestaltungsmitteln. Kerngedanke ist, dass, inspiriert von einer gemeinsamen Themenwoche, gemeinsame Konzepte für filmische Übungen entwickelt werden. Bei diesen wird die spezifische Rolle der Musik im Gesamtkontext von Anfang an mitgedacht, sowie als Grundlage, bzw als Gegenstand der künstlerischen Erkundung genommen.

Project start:
2021

Die Theorie- bzw. Stoffentwicklungswoche fand vom 14. bis 18. Juni 2021 größtenteils noch per Zoom statt. Die ersten Tage bestanden aus Vorträgen von Prof. Schwietert, Prof. Reuter, Prof. Benjamin Dickmann (University of Europe for Applied Sciences) sowie Sirko Knüpfer, die anhand von Beispielen und theoretischen Überlegungen eine möglichst tiefe und breite Öffnung für die Entwicklung eigener Konzepte schaffen sollten. (Ein weiterer, zeitlich vorgelagerter Bestandteil war zusätzlich der Gastvortrag von Nicolas Humbert gewesen.) Daran schloss sich die Entwicklung eigener Konzepte, und die Bildung von Teams an.

Herauskristallisiert haben sich vier Projekte. Am 9. September fanden Orchesteraufnahmen zu dreien der Filme im Rahmen unserer Kooperation mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg statt – die Musik entsteht bei diesen Projekten ja oft parallel oder sogar als erstes, bzw. als „Materialpool“.

Die vier Projekte sind in ihrer Spezifik und Unterschiedlichkeit vielversprechend. Hier gekürzt Sätze aus den ersten Konzeptbeschreibungen:

 

  • VOGELFRAU

„Der Film nimmt [einen] eingesprochenen Text als Grundlage. Es entstehen zwei Kompositionen, die jeweils eine Grundstimmung aus dem Text aufnehmen. In einem nächsten Schritt werden Anhand dieser zwei Kompositionen auf zwei Tonfilmrollen (…) assoziative Aufnahmen gesammelt und von Hand entwickelt. In der Montage werden die drei Elemente: Musik, kontrastreiche Schwarzweißaufnahme und der eingesprochene Text zueinander finden.“

 

  • PUNKT, FLÄCHE, WUT

„Was sieht man? Augenblicke.

Eine Frau in einem Wagon. Viele Menschen. Blicke haften an ihr. Gewollt/Ungewollt.
Eine Frau in einem Wagon. Niemand ist da. Blicke haften an ihr. Gegenständlich. Abstrakt.

Also ein Ort. Zwei Settings. Einmal voll besetzt mit Menschen. Einmal allein. Was hört man?

Im vollen Wagon: Elektro. Urban. Geräuschhaft. Im leeren Wagon: Klassik. Orchestral. Einer Bühne gleich.“

 

  • MODULE (Experimentalfilm, 5-10 Minuten), Projekt von Justin Robinson, Sophia Schönborn, Simon Stimberg

„Aus Modulen schaffen wir ein audiovisuelles Erlebnis in dem die Grenzen zwischen ANALOG und DIGITAL verschwimmen.

In Einzelarbeit und doch in Abhängigkeit voneinander entstehen unsere Module: Archaische Animationssequenzen, direkt auf Filmmaterial gekratzt, und Orchesterversatzstücke. Kom- biniert und verzerrt durch einen Algorithmus. Wer stellt den Zusammenhang her? Wir, die Macher*innen? Die Maschine oder doch erst das Hirn des Zuschauers?

In einer Installation werden die digitalen Ebenen auf Gaze- Flächen projiziert und der Überlagerungsprozess wird räumlich erlebbar.“

  • SAM (computer-surrealistische Traumsequenz, 10 Minuten), Projekt von: Felix Römer, Hannah Schwaiger, Simon Backes, Angelina Urbanczyk)

"Der Traum ist nicht nur Inhalt, sondern auch Methode des Films : Ich habe den Algorithmus GPT-3 [mit meinem eigenen Traumtagebuch] trainiert; das heißt: ihm beigebracht, wie ich träume, (…) - wer ich bin? GPT-3 hat auf dieser Basis gelernt, so zu träumen, wie ich es tun würde und wird die Drehbuchvorlage für unsere Traumsequenz liefern.

Geplant ist, das gedrehte Material in zwei Varianten zu verarbeiten:

  1.  ...als eigenständige, „klassische“ Filmsequenz — (…) Die Rolle der Musik ist hier folglich essenziell, da sie (…) inhaltliche Sinnbezüge überhaupt erst herstellt.
  2.  ...als offenes, modulares Film-Musik-Konzert mit musikalischer Live-Begleitung auf der Kinoorgel im Filmmuseum Potsdam. Hier ist vorgesehen, den Schnittrhythmus der Traumsequenz an den Rhythmus der Musik zu koppeln: (…)"

 

Projektleitung:  Prof. Ulrich Reuter (MA Filmmusik), Prof. Stefan Schwietert (MA Dok.filmregie), Prof. Susanne Schüle (MA Cine)

Zeiträume: Projektwoche 14.-18. Juni 2021, anschließend daran (bis incl. November 2021) Entwicklung und Realisierung der Werkstattfilme.

Förderungen, Drittmittel: Masterfonds, Studiengangsmittel der Stg. Regie, Filmmusik und Cine

Projektbeteiligte: 

Dozent*innen: Prof. Ulrich Reuter (Stg Filmmusik), Prof. Stefan Schwietert (Stg Regie), Prof. Susanne Schüle (Stg Cine), Nicolas Humbert (Filmemacher), Prof. Benjamin Dickmann und Sirko Knüpfer (St. Montage).

Studierende: Lilith Kugler (Regie/Produktion), Steven Müller (Filmmusik), Simon Müller (Filmmusik), Miro Schawalder (Montage), Stephan Vogt (Cine), Felix Römer (Filmmusik), Angelina Urbanczyk (Drehbuch), Simon Backes (Filmmusik), Hannah Schwaiger (Cine), Sophia Schoenborn (Animation), Justin Robinson (Filmmusik), Simon Stimberg (Ctech), Anne Weberndoerfer (Animation), David Mardones Mendez (Montage), Fabian Zeidler (Filmmusik), Franz Zimmermann (Cine), Niva Ehrlich (Regie), Valeriia Khazan (Filmmusik).

Kontakt: Prof. Ulrich Reuter, Studiendekan MA Filmmusik, Raum 4210

Email: u.reuter(at)filmuniversitaet.de