Das Digitale Kuratieren stellt ein hochdynamisches Experimentierfeld dar. Museen haben gegenwärtig einen hohen Bedarf an konkreter ausstellungsbegleitender Forschung, die sich in die Ausstellungsentwicklung produktiv einspeisen lässt. Das Projekt möchte die Allianz zwischen Ausstellungspraxis und universitärer Forschung stärken, das Feld des Digitalen Kuratierens für duale theorie- und praxisorientierte Ansätze fruchtbar machen.
Das Filmkulturerbe ist dabei ein prädestinierter Gegenstand, da es vornehmlich analog überliefert ist: Wir sehen auf über 125 Jahre analoge Filmproduktion zurück, die nicht nur Filmwerke auf den unterschiedlichsten Trägermaterialien mit historisch spezifischen Farbverfahren und in den verschiedensten Formate hinterlassen, sondern auch höchst diverse Archivalien – von Schriftgut, Fotografien, über Grafiken, Textilien bis hin zu 3-D Objekte – hervorgebracht hat, die in den Filmarchiven und -museen bewahrt werden.
Wie kann dieses analoge Erbe mittels digitaler Technologien adäquat vermittelt werden? Welche Potentiale bergen digitale Technologien, die an gegenwärtige Rezeptionsweisen der Museumsbesucher:innen andocken? Und welche Fallstricke birgt der Transfer dieses originär analogen Erbes in digitale Präsentations- und Vermittlungsformen? Wenn digitale und hybride Displays genutzt werden, welche Vermittlungsinhalte sind hierfür prädestiniert und welche geraten womöglich aus dem Blick?
Ziel ist es, ausgehend von der Filmwissenschaft theoretische Methoden und anwendungsbezogene Tools zu entwickeln, mit denen digitale Museumsdisplays untersucht werden können. Das Projekt möchte dabei einen Beitrag zur aktuellen museologisch-kuratorischen Forschung leisten, indem diese um eine noch fehlende filmwissenschaftliche Perspektive erweitert wird.
- Projektleitung: Anna Katharina Heizmann
- Kontakt: anna.heizmann(at)filmuniversitaet.de
- Zur Person: Anna Katharina Heizmann studierte im Master Filmkulturerbe an der Filmuniversität Babelsberg und im Bachelor Filmwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Als Studentische Mitarbeiterin wirkte sie in unterschiedlichen Forschungsprojekten mit. Anschließend arbeitete sie im Kulturmanagement sowie im Kuratieren von Film und Filmgeschichte, u. a. als Veranstaltungskoordinatorin der Internationalen Konferenzreihe Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe, als Redakteurin und Koordinatorin des Filmfestivals moving history, als Mitarbeiterin in der Ausstellungsabteilung der Deutschen Kinemathek sowie als Kuratorin der Dreikanal-Installation Berlin Sinfonien, die anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Großberlin im Roten Rathaus ausgestellt wurde. Seit Dezember 2021 ist sie als Akademische Mitarbeiterin des Masters Filmkulturerbe tätig.
- Betreuer: Herr Prof. Dr. Chris Wahl
- Wissenschaftliche Promotion im Studiengang: Filmkulturerbe