Alumni-News

29. Filmkunstfest MV

Vier Preise an "Systemsprenger". Unser Alumnus Peter Hartwig produzierte den Film.

Am Wochenende ging das 29. Filmkunstfest Meckelenburg-Vorpommern zu Ende. Nach dem Filmfestival Max Ophüls Preis gilt es als eines der wichtigsten deutschen Nachwuchsfestivals.

"Systemsprenger" (D 2019), Nora Fingscheidts Regiedebüt und jüngstes Projekt unseres Alumnus', des Filmproduzenten Peter Hartwig ("Gundermann"), erhielt vier der insgesamt zwölf Preise, darunter den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis "Der fliegende Ochse".

"Systemsprenger", so nennt das Jugendamt Kinder wie Benni (9). Wo sie hinkommt, fliegt sie wieder raus - und darauf legt sie es auch an. Denn Benni will wieder bei Mama wohnen. Doch die hat Angst vor der Tochter. "Eine wirklich bemerkenswerte Regieleistung.", fand die Spielfilmjury, der mit Susanne Hopf und Jutta Hoffmann auch zwei Alumnae angehörten. "Die Ernsthaftigkeit, die Präzision, die Zärtlichkeit, der Blickwinkel und das erstaunliche Handwerk sind preiswürdig."

Auch der mit 4.000 Euro dotierte Förderpreis der DEFA-Stiftung ging an "Systemsprenger".

Mit dem Preis für die beste Musik- und Tongestaltung im Spielfilmwettbewerb durfte sich das "Systemsprenger-Team über eine weitere Auszeichnung freuen. Die Tonebene des Films würde über die Ohren die Seele berühren und dies mit handwerklicher Präzision. "Die Tongestaltung gibt dem diesjährigen Preisträger in ihrem Hyperrealismus genau die passende, nervende und herzzerreißende Stimme, die das Thema verlangt.", urteilte die Jury, die hier von Jörg Höhne fachlich beraten wurde. Der Mischtonmeister und Filmuni-Alumnus wirkte an zahlreichen nationalen und internationalen Filmproduktionen mit, darunter viele Preisträgerfilmer renommierter Film- und Branchenauszeichnungen.

Mit dem Preis der Internationale Filmkritikervereinigung FIPRESCI ging eine weitere Ehrung des Spielfilmwettbewerbs an "Systemsprenger". "Wie macht man einen Film zu einem Thema, das eigentlich für niemanden attraktiv ist? Der Film, für den wir uns entschieden haben, schafft es, eine wenig versöhnliche Realsituation differenziert, aber doch emotional nachhaltig darzustellen. Die Regisseurin nutzt auf originelle Weise, die dem Medium Film zur Verfügung stehenden Mittel, vereint geschickt Kamerastile." (Jurybegründung)

Mit Gregor Bonse (Mischton), Dominik Rätz (Re-recording Mixer) und der Schauspielerin Maryam Zaree als Elli Heller in einer Nebenrolle gehörten weitere Alumni zum erfolgreichen "Systemsprenger"-Team.

Der diesjährige Preis der Kinder- und Jugendfilm-Reihe, der LEO, wurde an "Cleo" (D 2019) in der Regie von Erik Schmitt vergeben. "Wir konnten uns an den bunten Bildern nicht sattsehen. Während des Films haben wir sehr viel gelacht. Durch das authentische Schauspiel haben sich aber auch Trauer und Mitleid der Charaktere auf uns übertragen.", begründet die Jury ihre nicht ganz leichte Entscheidung zwischen zwei Favoriten. Der von der Landeshauptstadt Schwerin gestiftete LEO ist mit 2.500 Euro dotiert. Fabian Gasmia hat "Cleo" produziert und Marleen Lohse spielt die Titelrolle. Beide studierten an der Filmuni. Mit Johannes Louis (Kamera), Claudia Steinert (Szenografie), David Rauschning (Montage), Paul Rischer (Sound Design), Valentin Finke (Mischung), Urte Fink (Executive Producer), Pablo Elsner (Junior Producer) waren weitere Ehemalige beteiligt.
Für den Zweitplatzierten - "Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess" (NL, D 2019) in der Regie von Steven Wouterlood – gab es eine Lobende Erwähnung. Die Filmmusik komponierte hier Franziska Henke (MA Filmmusik 2016).

Einige der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger wurden bereits am 30. April 2019 auf der Eröffnungsfeier bekannt gegeben. mehr

Alle Preisträgerinnen und Preisträger hier