Alumni-News

Wir gratulieren

Unser Alumnus und langjähriger Kollege Hans Hattop wird heute 80 Jahre alt.

24.02.2021 - Dieses Jahr stehen uns viele runde Geburtstage ins Haus. Heute ist es Hans Hattop, dem wir ganz herzlich gratulieren. Am 24. Februar 1941 kam er im thüringischen Meiningen zur Welt. Mit zwanzig zog es ihn ins Brandenburgische und hier blieb er bis heute. Das Hattopsche Universum im märkischen Philippsthal ist legendär.

Um die Ecke im DEFA-Spielfilmstudio fing alles an. Hier verbrachte Hans Hattop seine ersten Berufsjahre und wirkt als Filmfotograf und Kameraassistent an mehr als 20 abendfüllenden Produktionen mit. 1968 kam er als Assistent an die Filmuniversität, die damals noch Deutsche Hochschule für Filmkunst hieß. Zeitgleich begann er sein Kamerastudium nach einem genau auf ihn zugeschnittenen individuellen Lehrplan. Schon bald übernahm er erste Lehraufgaben im Hauptfach Kamera, schloss 1973 als Diplomkameramann mit "sehr gut" ab und blieb an der - jetzt - "Hochschule für Film und Fernsehen“, die ihn in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernahm. Dass er seiner Alma Mater bis zur Pensionierung und darüber hinaus treu bleiben würde, lag damals sicher jenseits seiner Vorstellungen.

Hans Hattop wurde Oberassistent. Nach einer entsprechenden Qualifizierung wurde ihm 1979 die 'facultas docendi', die Lehrbefähigung, zuerkannt. Seine Berufung zum Dozenten folgte 1985. Nach der Wende wählte ihn der Fachbereich 1 zum Dekan. Hans Hattop wurde Kamera-Fachrichtungsleiter, bald ordentlicher Professor und Vizepräsident.

Als Szenarist, Kameramann und Regisseur arbeitete er künstlerisch an mehr als 20 Dokumentarfilmen, darunter viele Porträts von Kunstschaffenden. Sein Interesse vor allem an der bildenden Kunst kam nicht von ungefähr. In einem Künstlerhaushalt groß geworden – der Vater war Kunstmaler – malt und zeichnet auch der Sohn. Der Titel seiner Diplomarbeit hieß: Ideenkonzeption und Realisierung - eine kritische Untersuchung filmbildkünstlerischer Aspekte des Kinospielfilms "Goya" (1972)

Der Katalog des Filmuni-Filmarchivs weist Hans Hattop bei 85 studentischen Produktionen als Betreuer aus. Tatsächlich dürften es weit mehr gewesen sein und seine Mentorenschaft bei schriftlichen Arbeiten lässt sich nur erahnen.

Unter Studierenden hieß es, man könne ihn auch um Mitternacht noch anrufen. Es ging familiär zu in seinem Umfeld. Obwohl er sich der modernen Bürokommunikation eher verweigerte – es gab spät einen Computer im Hattopschen Büro - ging keine bildtechnische Innovation an ihm vorbei,. Bis heute interessiert er sich für deren neue gestalterische Möglichkeiten und erforschte ihre Praxistauglichkeit. Über seine erste winzigkleine HD-Kamera, die leinwandtaugliche Bilder unter extremen Bedingungen lieferte, konnte er sich wunderbar freuen.

Viele Projekte führten ihn und seine Studis in die Welt. Wirklichkeit müsse man erfahren, um sie zu begreifen. Vietnam wurde dabei so etwas wie seine zweite Heimat.

Lieber Hans, wird wünschen Dir einen wunderschönen und unbeschwerten Geburtstag. Lass Dich feiern und genieße den sonnigen frühlingshaften Tag, den wir Dir heute bestellt haben.