27. TDK des IKF: Bazon Brock - Kunst und Krieg

Datum / Dauer:
19.05.2022
Zeit:
18:00 – 20:00
Ort:
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Marlene-Dietrich-Allee 11
14482 Potsdam
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"Der dritte Weltkrieg ist bisher ausgeblieben – er wäre wohl auch der letzte. Gleichwohl brennt die Welt an allen Ecken: radikale Erhebungen nationaler und kultureller Minoritäten fundamentalistische Ausschreitungen der vermeintlich Rechtgläubigen gegen die Verblendeten lassen jede globale Ordnung aus den Fugen geraten. Mehr denn je scheint Heraklits Satz zu gelten, daß der Krieg der Vater aller Dinge sei mehr denn je Carl von Clausewitz' Einschätzung er sei selbst ein Mittel der Politik. Krieg ist ursprünglicher als Frieden dem wir angeblich unsere Kultur verdanken. Kultur aber wird wie nicht zuletzt die jüngsten Diskussionen und Debatten erwiesen haben selber kriegerisch. Von der Fernsehunterhaltung bis zum Historiengemälde von der Architektur bis zum Design der Vernichtung vom Computerspiel bis zu den unmenschlichen weil ohne Menschen betriebenen Waffengängen – überall orientiert sich die ‚Kulturmenschheit' am barbarischen Ernstfall des Krieges." Diese Sätze stammen aus der Präsentation des Bandes „Krieg und Kunst" aus dem Jahr 2002. Am 24. Februar 2022 ist der Ernstfall mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine wieder eingetreten. Deshalb ist es notwendig das Thema „Kunst und Krieg" neu zu diskutieren.

Begrüßung: Prof. Frank Geßner, Theorie und Praxis der Bildkunst

Das 27. Transdiziplinäre Kolloquium des IKF findet in Kooperation mit der Denkerei und anlässlich der Eröffnung der Graduiertenakademie an der Filmuni Babelsberg statt. 

Kurzbiographie: Prof. Dr. H. C. Bazon Brock

Bazon Brock, Denker im Dienst und Künstler ohne Werk, ist emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Weitere Professuren an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (1965–1976) und der Universität für angewandte Kunst, Wien (1977–1980). 1992 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Eidgenössisch Technischen Hochschule, Zürich und 2012 die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. 2014 bekam er die Honorarprofessur für Prophetie an der HBKsaar, Saarbrücken und 2016 wurde ihm der Von der Heydt-Preis der Stadt Wuppertal verliehen. 2017 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse. Er entwickelte die Methode des „Action Teaching", bei dem der Seminarraum zur Bühne für Selbst- und Fremdinszenierungen wird. Von 1968 bis 1992 führte er in Kassel die von ihm begründeten documenta-Besucherschulen durch. Von 2010 bis 2013 leitete er das Studienangebot „Der professionalisierte Bürger" an der HfG Karlsruhe. Rund 3000 Veranstaltungen und Aktionslehrstücke; zuletzt „Lustmarsch durchs Theoriegelände" (2006, in elf Museen). Er repräsentiert das „Institut für theoretische Kunst, Universalpoesie und Prognostik", und ist Gründer der Denkerei / Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand mit Sitz in Berlin.