Forschungskolleg SENSING von der VolkswagenStiftung bewilligt

Neben der Filmuniversität sind die Universität Potsdam, die Fachhochschule Potsdam sowie die BTU Cottbus-Senftenberg beteiligt.

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Im Rahmen ihrer Ausschreibung „Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung“ fördert die VolkswagenStiftung das Doktorandenkolleg SENSING - Zum Wissen sensibler Medien, das ab 1.10.2018 seine Arbeit aufnehmen wird. Sprecherin des Kollegs ist Marie-Luise Angerer (Universität Potsdam), die Filmuniversität wird durch Jens Eder vertreten.

Das Forschungskolleg geht von der Beobachtung aus, dass technisch vernetzte Sensoren diversen Gegenständen des Alltags immer weiter reichende Fähigkeiten des Wahrnehmens, Fühlens und Erfassens verleihen. Durch die Implementierung von Sensoren in Smartphones, Autos, Kleidung, Haustechnik oder Spielzeug scheinen Medien und Alltagsgegenstände heute in besonderem Maße mit einem technischen Empfindungsvermögen aufgeladen. Zum technisch Erfassten und Gesteuerten gehören dabei nicht zuletzt menschliche Sinneserlebnisse, wenn etwa Eyetracking, Bewegungssensoren oder Verfahren der Emotionserkennung zum Einsatz kommen. Virtuelle Umgebungen, interaktive Ausstellungswelten, immersiver Journalismus oder Ebook-Interfaces spielen sensorisch erfasste Daten an ihr menschliches Gegenüber zurück, während Smart Homes oder Smart Cities umfassende sensorisch vernetzte Umwelten bilden.
Das Graduiertenkolleg SENSING: Zum Wissen sensibler Medien am Brandenburgischen Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM) führt zu diesem aktuellen Themengebiet eine Gruppe von sieben Promovierenden und einer Postdoktorandin zusammen, die in ihren Projekten Fragen computertechnisch-vernetzter Sensorik und deren Verhältnisse zur aktuellen Medienpraxis und zum menschlichen Wahrnehmen und Fühlen erforschen werden. Die Themenfelder und das Format des Graduiertenkollegs sind dabei sowohl auf medienwissenschaftliche Fragestellungen als auch auf aktuelle Arbeitsfelder ausgerichtet. Begleitet durch ein wissenschaftlich wie praktisch erfahrenes ProfessorInnenteam (Marie-Luise Angerer, Heiko Christians, Jan Distelmeyer, Jens Eder, Winfried Gerling, Anne Quirynen, Christer Petersen und Birgit Schneider) werden die Promovierenden anhand konkreter Beispiele die Theorie in der Praxis sowie die Praxis in der Theorie untersuchen und dabei eine zwölfmonatige Praxisphase bei namhaften Medienunternehmen und Medieninstitutionen durchlaufen. Zu den Forschungsgegenständen und Praxisfeldern gehören dabei Virtual und Augmented Reality-Anwendungen und 360°-Filme, Computerspiele, immersiver Journalismus und Datenjournalismus, Konzeption interaktiver Ausstellungen, Ebook-Design, Entwicklung von Sensortechnik und Emotionsmessung. Das organisatorische Zentrum des Graduiertenkollegs bildet das Brandenburgische Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM), dem als gemeinsame Forschungseinrichtung der Hochschulen des Landes Brandenburg alle Professor*innen angehören.