Cinepoetics - Poetologien audiovisueller Bilder

Ob Tagesschau, Kino oder Youtube – audiovisuelle Bewegungsbilder sind allgegenwärtig. Welchen Einfluss ihre Omnipräsenz darauf hat, wie Menschen ihre Welt wahrnehmen, das untersuchen seit dem Wintersemester 2015/16 FU-Professor Dr. Hermann Kappelhoff und Filmuni-Professor Dr. Michael Wedel mit ihrem Kolleg. Das Projekt befindet sich in der zweiten Förderphase der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Projektbeginn:
2020
Projektabschluss:
2024

Filmische Bilder modellieren die raumzeitlichen Koordinaten der Wahrnehmung und schaffen so neue Rahmungen kognitiver und semiotischer Prozesse. Diese These soll im Zentrum der Arbeit der Kolleg-Forschergruppe stehen. Sie geht dabei von der grundlegenden These aus, dass die technischen Medien keineswegs bloße Mittel der Kommunikation gegebener Sachverhalte sind; vielmehr sind sie technische Erweiterungen unserer Wahrnehmung, welche die Bedingungen des Verstehens, Urteilens und Imaginierens verändern. Dieser allgemein anerkannte Topos steht allerdings im Widerspruch zu großen Teilen gegenwärtiger Forschung zu Film und anderen audiovisuellen Medien, die unter Diskursen filmischer Bilder in aller Regel lediglich die repräsentierten Sachverhalte fasst. Unser Ziel ist es, filmische Bilder selbst als Diskurs zu erforschen. Dazu soll der Topos vom Denken der Filme als eine Theorie der „Poiesis des Filme-Sehens“ ausgearbeitet werden. Auf dieser Grundlage wird eine Methodologie der Analyse filmischer Diskurse zu entwickeln und die Geschichte audiovisueller Bewegungsbilder als Geschichte der Hervorbringung immer neuer Poetologien eines Denkens in filmischen Bildern zu rekonstruieren sein.

Neben den Projekten der beiden Sprecher und ihrer MitarbeiterInnen stehen ein internationales Fellowprogramm sowie der Austausch mit assoziierten ForscherInnen vor Ort im Zentrum der Kolleg-Forschergruppe.

"Die Bewilligung der Kolleg-Forschergruppe ist ein wichtiges Signal zur strategischen Vernetzung der Film- und Medienwissenschaft in der Region Berlin-Brandenburg, die auch von der kontinuierlichen Anwesenheit international renommierter Fellows nachhaltig profitieren wird," davon ist Prof. Wedel überzeugt.

Weitere Informationen auf der Website der Kolleg-Forschergruppe.